Wir verwenden Cookies, um Ihnen eine optimale Funktion der Webseite zu ermöglichen. Wenn Sie weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr erfahren
In Ihrem Webbrowser ist JavaScript deaktiviert. Um alle Funktionen dieser Website nutzen zu können, muss JavaScript aktiviert sein.
RohstoffWelt - Die ganze Welt der Rohstoffe HomeKontaktRSS
Powered by: Powered by GoldSeiten.de
 
[ Druckversion ]

Ölpreise steigen auf 18-Monatshochs

03.01.2017 | 11:28 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise starten mit deutlichen Zuwächsen in den ersten Handelstag des neuen Jahres. Brent steigt auf ein 18-Monatshoch von 58,4 USD je Barrel. Gleiches gilt für WTI mit 55,2 USD je Barrel. Der Glaube an Produktionskürzungen der OPEC und einiger Nicht-OPEC-Produzenten kann offenbar Berge versetzen. Dabei wird dieser Glaube momentan einer harten Geduldsprobe unterzogen. So hat Russland im Dezember laut Daten des Energieministeriums 11,21 Mio. Barrel Rohöl und Kondensate produziert. Damit liegt die russische Ölproduktion weiterhin auf einem Rekordniveau.

Im gesamten Jahr 2016 beläuft sie sich auf durchschnittlich 10,96 Mio. Barrel pro Tag, was ebenfalls einem Rekordniveau und einem Anstieg um 240 Tsd. Barrel pro Tag gegenüber dem Vorjahr entspricht. Russland hat im Rahmen der Übereinkunft mit den OPEC-Ländern versprochen, seine Ölproduktion im ersten Halbjahr 2017 um 300 Tsd. Barrel pro Tag zu reduzieren. Wir haben starke Zweifel daran, dass Russland diesem Versprechen nachkommen wird.

Libyen, welches von den OPEC-Kürzungen ausgenommen ist, produziert eigenen Angaben zufolge derzeit 685 Tsd. Barrel Rohöl pro Tag. Das sind 85 Tsd. Barrel pro Tag mehr als im Dezember-Durchschnitt. Bis März will man die Produktion auf 900 Tsd. Barrel pro Tag erhöhen. Entsprechend mehr müssten die anderen OPEC-Länder kürzen, um ihr Ziel zu erreichen. Von welchem Niveau aus diese Kürzungen erfolgen, werden die OPEC-Produktionsumfragen für Dezember zeigen, welche wahrscheinlich heute von Bloomberg und Reuters veröffentlicht werden.



Edelmetalle

Gold, Silber und Co. starten das neue Handelsjahr mit moderaten Preiszuwächsen. Gold kostet am ersten Handelstag des Jahres gut 1.150 USD bzw. 1.100 EUR je Feinunze. Silber verteuert sich auf gut 16 USD je Feinunze. Platin notiert zum Jahresauftakt bei 910 USD je Feinunze und Palladium bei 685 USD je Feinunze. Unterstützung erhalten die Edelmetallpreise vom phasenweise schwächeren US-Dollar. Stärkere Preisanstiege werden aber wohl durch steigende Anleiherenditen verhindert.

Auftrieb könnte der Goldpreis demnächst von Käufen in China im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfestes erhalten, welches dieses Jahr Ende Januar stattfindet. Im November zeigte sich die chinesische Goldnachfrage allerdings noch ungewöhnlich verhalten (siehe TagesInfo Rohstoffe von gestern). Zudem sind die Prämien in China gegenüber den Weltmarktpreisen in der letzten Woche merklich gesunken.

Einer zumindest vorübergehend höheren Goldnachfrage in China könnten auch weitere ETF-Abflüsse entgegenstehen. Aufgrund der starken Abflüsse im vierten Quartal haben die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs ihre Bestände im letzten Jahr „nur“ um 366 Tonnen aufgebaut. Ein Großteil davon entfiel auf den SPDR Gold Trust in den USA.

Aber auch in Deutschland war phasenweise ein höheres Kaufinteresse an Gold-ETFs zu beobachten, wie zum Beispiel die Verdopplung des Bestands des Xetra-Gold-ETFs zeigt. Die Alternativwährung Bitcoin ist vor allem wegen Käufen in China erstmals seit Ende 2013 auf mehr als 1.000 USD gestiegen. Dies dürfte im Zusammenhang mit den von der chinesischen Zentralbank verschärften Bestimmungen für die Benutzung von Bargeld¬ stehen. Davon sollte letztlich auch Gold profitieren.


Industriemetalle

Die Metallpreise starten uneinheitlich in das neue Handelsjahr. Unterstützt durch zumeist freundliche asiatische Aktienmärkte und steigende Kupferpreise an der SHFE in Shanghai legt auch Kupfer an der LME in London zum Jahresauftakt zeitweise um rund 1% auf 5.600 USD je Tonne zu. Nickel verteuert sich zwischenzeitlich um 2% auf gut 10.200 USD je Tonne. Zink und Blei zum Beispiel stehen dagegen unter Druck. Blei fällt dabei deutlich unter die Marke von 2.000 USD je Tonne.

Auch der in Singapur gehandelte nächstfällige Eisenerz-Future gibt um 2% nach. Der von Caixin erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) in China ist im Dezember unerwartet auf 51,9 gestiegen, den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen vor drei Jahren. Damit scheinen auch die von Caixin überwiegend betrachteten kleinen und mittelgroßen Unternehmen wieder Schwung aufgenommen zu haben.

Im offiziellen PMI werden hauptsächlich Staatsunternehmen berücksichtigt. Das Nationale Statistikbüro (NBS) hatte allerdings am Wochenende in einem Begleitkommentar zur Veröffentlichung des offiziellen PMI auf die aktuell sehr hohen Rohmaterial- und Logistikkosten hingewiesen, die den Gewinn der Unternehmen demnächst belasten dürften. Bis einschließlich November lagen die Gewinne der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe gemäß Daten des NBS zum Teil aber noch deutlich über Vorjahr.


Agrarrohstoffe

Die argentinische Regierung hat angekündigt, die Exportsteuer bei Sojabohnen bis 2020 schrittweise um 12 Prozentpunkte auf 18% zu senken. Auch die Exportsteuern auf die Verarbeitungsprodukte Sojamehl und Sojaöl werden reduziert. Dies macht mittelfristig eine Ausweitung der Sojabohnenproduktion wahrscheinlich. Die Sojabohnenfläche war in Argentinien über die letzten Jahrzehnte massiv ausgeweitet worden, stagnierte in den letzten Jahren allerdings.

Im Jahr 2016 war der Anbau von Mais und Weizen durch den Wegfall der zuvor auf diesen Produkten lastenden Exportsteuern attraktiver geworden. Bei Sojabohnen war der Steuersatz lediglich um 5 Prozentpunkte auf 30% reduziert worden. Auch in Brasilien wurde der Anbau von Sojabohnen über die letzten Jahrzehnte und bis zuletzt stark ausgedehnt. Dort wird in der aktuellen Saison 2016/17 mit einer Rekordernte von etwas über 100 Mio. Tonnen gerechnet.

Derzeit lässt allerdings heftiger Regen befürchten, dass der Start der Ernte verzögert bzw. der Transport zu den Abnahmestellen erschwert werden könnte. Auch Qualitätseinbußen sind nicht ausgeschlossen. In Brasilien hatte die Aussaat früh begonnen, so dass die Reifephase in vielen Gebieten nun früher abgeschlossen ist als sonst üblich.

Bei normalen Witterungsbedingungen ist aus Südamerika weiterhin ein hohes Sojabohnenangebot zu erwarten. Dieses dürfte allerdings auch auf eine wachsende Nachfrage treffen. Sowohl als Pflanzenöl zur menschlichen Ernährung als auch vor allem als Futtermittel in der Tierzucht sind Sojabohnen und deren Verarbeitungsprodukte gefragt.


Seiten: 1 | 2  »  
 
Bookmarken bei Mister Wong Furl YiGG Wikio del.icio.us Webnews
A A A Schriftgröße
 

 
 
© 2007 - 2024 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr!
Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)

Werbung | Mediadaten | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutz