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Gold von Tiefständen leicht erholt

19.12.2016 | 11:06 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die spekulativen Finanzanleger haben ihre Netto-Long-Positionen bei WTI in der Woche zum 13. Dezember um 32,2 Tsd. auf 274,8 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Das war der vierte Wochenanstieg in Folge. Während dieses Zeitraums haben sich die Wetten auf einen steigenden WTI-Preis mehr als verdoppelt. Der Preisanstieg seit der OPEC-Sitzung war somit stark spekulativ getrieben.

Angesichts des hohen Optimismus der Finanzanleger - das Niveau der Netto-Long-Positionen liegt aktuell auf dem höchsten Stand seit Juli 2014 - besteht u.E. ein erhebliches Korrekturpotenzial, sollten die Ölproduzenten die versprochenen Produktionskürzungen nicht oder nur teilweise umsetzen.

Eine interessante Beobachtung lässt sich bei der Entwicklung der Brent-Terminkurve in den letzten vier Wochen machen (Grafik 10, Seite 4). Während das vordere Ende der Kurve aktuell 7 USD über dem Niveau von vor vier Wochen notiert, handelt das hintere Ende der Terminkurve 1 USD darunter.

Die Marktteilnehmer erwarten also niedrigere Ölpreise in der fernen Zukunft, obwohl oder gerade weil sie deutlich höhere Preise in der nahen Zukunft erwarten. Denn durch die höheren Preise jetzt wird das Bohren nach Öl wieder interessant, was ein höheres Ölangebot in der Zukunft bedeutet. Abzulesen ist dies bereits seit Wochen an der steigenden Bohraktivität in den USA.

Laut Baker Hughes stieg die Zahl der aktiven Ölbohrungen in der letzten Woche um 12 auf 510. Das war der 26. Anstieg in den letzten 29 Wochen. Die Bohraktivität liegt damit inzwischen fast wieder auf dem Niveau des Vorjahres.


Edelmetalle

Gold steigt zum Wochenauftakt auf 1.140 USD je Feinunze und setzt damit die am Freitag begonnene Preiserholung fort. Auch in Euro gerechnet verteuert es sich etwas auf 1.090 EUR je Feinunze. Unterstützung erhält Gold von leicht rückläufigen Anleiherenditen und einem marginal schwächeren US-Dollar. Auch könnten einige Marktteilnehmer das niedrige Preisniveau zu Käufen genutzt haben, zumal Gold aus technischer Sicht überverkauft ist.

In der Woche zum 13. Dezember hatten sich die spekulativen Finanzinvestoren bei Gold laut CFTC-Statistik nochmals deutlich zurückgezogen. Sie hatten ihre Netto-Long-Positionen um 17% auf 68,7 Tsd. Kontrakte reduziert, den niedrigsten Stand seit Anfang Februar. Seit Beginn des Rückzugs der spekulativen Finanzanleger vor fünf Wochen wurden die Netto-Long-Positionen um 60% abgebaut. Der Goldpreis war in dieser Zeit um gut 9% gefallen. Da der Goldpreis nach dem Stichtag nochmals deutlich nachgab, dürften die Netto-Long-Positionen seither weiter abgebaut worden sein.

Auch bei den Gold-ETFs setzten sich die Abflüsse bis zuletzt fort. Am Freitag wurden die Bestände den 26. Handelstag in Folge abgebaut - diesmal um 7,4 Tonnen. Die Bestände der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs insgesamt liegen damit erstmals seit Anfang Juni wieder unter 1.800 Tonnen.



Bei den Silber-ETFs und Palladium-ETFs gab es mit knapp 83 Tonnen bzw. gut 10 Tsd. Unzen ebenfalls Abflüsse. Im Gegensatz zu Gold gab es bei Silber in der CFTC-Berichtswoche aber einen Aufbau der Netto-Long-Positionen um 13% auf 45,9 Tsd. Kontrakte. Damit wurden die spekulativen Finanzinvestoren aber wohl auf dem falschen Fuß erwischt, denn der Silberpreis ist seit dem Datenstichtag um knapp 5% gefallen.


Industriemetalle

Die Metallpreise stehen auch zu Beginn der neuen Handelswoche unter Druck, nachdem sie schon die letzte Woche mit deutlichen Verlusten beendet hatten. Kupfer fällt heute Morgen unter 5.600 USD je Tonne, Zink rutscht unter 2.700 USD je Tonne und Nickel verbilligt sich auf 11.100 USD je Tonne. Offenbar nehmen jetzt doch einige Marktteilnehmer Gewinne mit, nachdem die Metallpreise in den letzten Wochen so stark gestiegen waren.

Laut CFTC-Statistik haben die spekulativen Finanzinvestoren in der Woche zum 13. Dezember bei Kupfer an der Comex in New York ihre Netto-Long-Positionen aber nochmals auf ein neues Rekordhoch von 87,1 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Dem Kupferpreis gab dies jedoch keine Unterstützung mehr - der war in der Berichtswoche um gut 3% gefallen.

Der globale Markt für Nickelraffinade wies gemäß Daten der International Nickel Study Group im Oktober einen leichten Angebotsüberschuss auf. Von Januar bis Oktober bestand jedoch ein Defizit von 58,6 Tsd. Tonnen.

Auffällig war, dass die globale Nickelminenproduktion im Oktober im Vergleich zum Vormonat deutlich gesunken ist, was fast ausschließlich auf einen Rückgang der Minenproduktion auf den Philippinen zurückzuführen war, welche sich im Monatsvergleich nahezu halbierte. Dies wiederum dürfte der Schließung zahlreicher Minen im Zuge der umweltpolitischen Überprüfung geschuldet sein.

Weitere Ergebnisse der Untersuchung will die philippinische Regierung jetzt erst im Januar bekanntgeben.


Agrarrohstoffe

Der Preis für Arabica-Kaffee hat seit seinem 22-Monatshoch von Anfang November fast 20% verloren und notiert aktuell bei 142,5 US-Cents je Pfund. Die verbesserte Witterung in Brasilien hat den Preis in den letzten Wochen auf Talfahrt geschickt. Auch der inzwischen wieder deutlich schwächer notierende Brasilianische Real hinterlässt seine Spuren.

Einher ging der Preisrückgang mit einem starken Abbau der Netto-Long-Positionen der kurzfristig orientierten Marktteilnehmer. Anfang November hatten sie mit über 59 Tsd. Kontrakten einen Rekord verzeichnet, innerhalb weniger Wochen sind sie nun auf 21,6 Tsd. Kontrakte abgebaut worden.

Auch der Preis für Robusta-Kaffee hat seit seinem 4-Jahreshoch Ende Oktober verloren, hält sich aber sehr viel besser als Arabica-Kaffee. Dies ist vor allem eine Folge der größeren Knappheit bei Robusta-Kaffee. Die Perspektiven der Robusta-Produktion werden von der Internationalen Kaffeeorganisation ICO in ihrem jüngsten Monatsbericht - sehr vorsichtig - als "noch immer weniger als optimal" bezeichnet.

Die letzten Nachrichten über ausreichende Regenfälle im von jahrelanger Trockenheit belasteten brasilianischen Hauptanbaugebiet für Robusta-Kaffee, Espirito Santo, lassen aber hoffen, dass die Produktion im nächsten Jahr zumindest leicht gesteigert werden kann. Derzeit hält die ICO die Kaffeeversorgung trotz der Defizite der beiden Vorjahre insgesamt für weiterhin ausreichend.


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