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Kautschukpreis erreicht 3-Jahreshoch

13.12.2016 | 10:40 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Der Brentölpreis notiert am Morgen bei 55,5 USD je Barrel gut 2 USD unter dem gestern früh verzeichneten 17-Monatshoch. Die Euphorie der Marktteilnehmer nach der Übereinkunft über Produktionskürzungen einiger Nicht-OPEC-Länder vom Wochenende scheint somit abzuebben. Der Preisanstieg zuvor dürfte stark auf spekulative Käufe zurückzuführen sein. Laut gestern veröffentlichter Positionierungsdaten der ICE stiegen die Netto-Long-Positionen der spekulativen Finanzanleger bei Brent in der Woche zum 6. Dezember um 125,7 Tsd. Kontrakte, was dem stärksten Wochenanstieg seit Beginn der Datenreihe im Januar 2011 entsprach. Das absolute Niveau erreichte mit 428,9 Tsd. Kontrakten einen Rekordwert.

In die Berichtswoche fiel der Kürzungsbeschluss der OPEC, im Zuge dessen der Brentölpreis um bis zu 15% stieg. Die US-Schieferölproduktion scheint inzwischen die Trendwende vollzogen zu haben. Laut Schätzung der US-Energiebehörde EIA dürfte sie im Januar leicht steigen. Dies wäre der erste Anstieg seit sechs Monaten und der zweite in 14 Monaten. Zudem wurden die Produktionsschätzungen der Vormonate von der EIA nach oben revidiert. Das sich abzeichnende höhere Ölangebot aus den USA macht es noch wichtiger, dass die OPEC die beschlossenen Produktionskürzungen auch tatsächlich umsetzt.

In China ist die Rohölverarbeitung im November laut Statistikbehörde auf ein Rekordniveau von 11,14 Mio. Barrel pro Tag gestiegen. Die Rohölproduktion erholte sich zwar vom im Oktober verzeichneten 7-Jahrestief, liegt aber 9% unter dem Vorjahresniveau. Dies deutet auf einen höheren chinesischen Importbedarf hin.



Edelmetalle

Gold zeigt sich am Morgen leicht erholt bei rund 1.160 USD je Feinunze. Ein etwas schwächerer US-Dollar und leicht rückläufige Anleiherenditen geben dem Preis dabei Unterstützung. In Euro gerechnet bleibt Gold klar unter der Marke von 1.100 EUR je Feinunze. Gegenwind erfährt Gold weiterhin unter anderem von den anhaltenden ETF-Abflüssen, die sich gestern den 22. Handelstag in Folge fortsetzten.

Wie wir an dieser Stelle bereits mehrfach erwähnt hatten, sind zunächst auch aus Indien keine positiven Impulse für die Goldnachfrage zu erwarten, nachdem die indische Regierung Anfang November zu großen Teilen das Bargeld für ungültig erklärt hatte. Dies hat dazu beigetragen, dass Indien im letzten Monat nochmals viel Gold importiert hat. Laut vorläufigen Daten des Finanzministeriums beliefen sich die Einfuhren auf 111 Tonnen und waren damit die höchsten in diesem Jahr. Von Januar bis November liegen sie aber 43% unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Im Dezember dürften die Goldimporte einbrechen. Die indische Goldnachfrage auf Gesamtjahresbasis ist damit auf dem Weg zu einem 7-Jahrestief.

Ein Thema, das schon fast in Vergessenheit geraten war, könnte demnächst wieder mehr Aufmerksamkeit am Goldmarkt erhalten: Im November sind die TARGET2-Salden der Deutschen Bundesbank auf ein Allzeithoch von über 754 Mrd. EUR gestiegen. Sie haben damit das bisherige Hoch vom August 2012 überschritten. Zu diesem Zeitpunkt erreichte die Staatsschuldenkrise in der Eurozone ihren Höhepunkt. Sollte die Schuldenkrise zurückkommen, dürfte Gold als sicherer Hafen wieder stärker gefragt sein.


Industriemetalle

Die chinesischen Konjunkturdaten für November fielen positiv aus. Gemäß Daten des Nationalen Statistikbüros NBS lag das Wachstum der Industrieproduktion mit +6,2% im Vergleich zum Vorjahr leicht über dem Vormonatswert, die Einzelhandelsumsätze legten deutlich stärker zu als erwartet und das Wachstum der Anlageinvestitionen blieb unverändert bei 8,3%. Letzteres ist vor allem auf ein anhaltend hohes Investitionswachstum der Staatsunternehmen zurückzuführen. Die neuesten Daten deuten auf eine Wachstumsstabilisierung der chinesischen Wirtschaft hin. Allerdings könnte die Geld- und Fiskalpolitik zukünftig weniger expansiv gestaltet werden und auf dem Immobilienmarkt gibt es zunehmend Einschränkungen, was das Wirtschaftswachstum hemmen könnte. Dies hätte dann wohl auch negative Auswirkungen auf die Nachfrage nach Metallen.

Wie das NBS heute Morgen ebenfalls berichtete, wurden in China im November 2,8 Mio. Tonnen Aluminium (93,3 Tsd. Tonnen täglich) produziert. Dies waren 3,8% mehr als im Vorjahr und stellt sowohl auf Monats- als auch auf Tagesbasis neue Rekordwerte da. Nach wie vor sind es die stark gestiegenen Aluminiumpreise, die den Produzenten Anreize geben, vormals stillgelegte Schmelzen wieder in Betrieb zu nehmen und zusätzlich neue an den Markt zu bringen. Da China zuletzt wieder mehr Aluminium und Aluminiumprodukte exportiert hat (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 9. Dezember), bleibt auch der globale Aluminiummarkt gut versorgt.


Agrarrohstoffe

In den letzten Tagen schoss der in Singapur notierte Preis für Kautschuk in die Höhe. Seit Anfang Dezember liegt er 20% im Plus und notiert am Morgen bei knapp 205 US-Cents je Kilogramm so hoch wie seit fast drei Jahren nicht. Der letzte Anstieg wurde beflügelt von der Hoffnung auf eine hohe Nachfrage aus China. Der chinesische Verband der Automobilproduzenten hatte für November rekordhohe Autoverkäufe gemeldet (siehe gestrige TagesInfo Rohstoffe). Die Autoproduktion in China übertraf im November zudem erstmals die Marke von 3 Mio. Fahrzeugen. Bleibt es bei der dynamischen Nachfrage, wird auch mehr Kautschuk zur Reifenproduktion benötigt.

Letzte Woche hatte das Analysehaus The Rubber Economist für die Jahre 2016-2018 Defizite am globalen Kautschukmarkt prognostiziert, da die Nachfrage schneller als das Angebot wachsen soll. Alleine 2016 soll das Defizit mit 151 Tsd. Tonnen größer sein als der Überschuss des Jahres 2015, den The Rubber Economist auf 131 Tsd. Tonnen beziffert.

Die Vereinigung der Naturkautschuk produzierenden Länder hatte ebenfalls letzte Woche die Erwartung geäußert, dass die Produktion ihrer Mitglieder, die für rund 90% des weltweiten Angebots stehen, 2016 nur marginal steigt. Bis November hat sie im Jahresvergleich um magere 0,4% zugelegt. Gleichzeitig war die Nachfrage um 4,3% höher als im Vorjahr. Auf der Angebotsseite sorgte zuletzt starker Regen in Thailand, dem größten Produzenten, für Unterbrechungen bei der Ernte ("tapping"), was den Preisauftrieb unterstützte.


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