Wir verwenden Cookies, um Ihnen eine optimale Funktion der Webseite zu ermöglichen. Wenn Sie weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr erfahren
In Ihrem Webbrowser ist JavaScript deaktiviert. Um alle Funktionen dieser Website nutzen zu können, muss JavaScript aktiviert sein.
RohstoffWelt - Die ganze Welt der Rohstoffe HomeKontaktRSS
Powered by: Powered by GoldSeiten.de
 
[ Druckversion ]

Zuckerpreis steigt auf 22-Monatshoch

31.05.2016 | 11:45 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise handeln wenig verändert knapp unterhalb von 50 USD je Barrel. Der Markt richtet den Blick bereits auf das am Donnerstag stattfindende halbjährliche OPEC-Treffen. Äußerungen seitens hochrangiger Vertreter der OPEC-Länder im Vorfeld des Treffens könnten die Erwartungshaltung des Marktes beeinflussen und die Ölpreise in die eine oder andere Richtung bewegen. Trotz der Markterwartung eines OPEC-Treffens ohne Einigung auf Produktionsziele oder Produktionsobergrenzen haben sich die Ölpreise dank der hohen unplanmäßigen Angebotsausfälle bis zuletzt gut gehalten.

Heute werden von Reuters und Bloomberg die Umfragen zur OPEC-Produktion im Mai veröffentlicht. Diese werden zeigen, wie sich die OPEC-Länder nach dem Scheitern der Gespräche über eine Deckelung der Ölproduktion beim Treffen in Doha Mitte April verhalten haben. Im April lag die Produktion auf bzw. nahe mehrjähriger Höchststände. Die hohen unplanmäßigen Produktionsausfälle in Nigeria dürften wohl dafür sorgen, dass die OPEC-Produktion im Mai leicht gesunken ist. Der Iran dürfte seine Ölproduktion weiter gesteigert haben.

Die Frage ist, ob dies auch andere OPEC-Schwergewichte wie Saudi-Arabien und der Irak getan haben. Für Juni hat der Irak bereits eine Steigerung seiner Ölexporte aus dem Süden auf ein Rekordniveau von 3,47 Mio. Barrel pro Tag angekündigt. Die staatliche irakische Vermarktungsgesellschaft SOMO hat Industriekreisen zufolge zuletzt weitere 5 Mio. Barrel der Sorte Basra Light für die Verladung im Juni bewilligt. Der Kampf um Marktanteile scheint sich somit in den Sommermonaten fortzusetzen.


Edelmetalle

Der Goldpreis konnte sich leicht von seinem gestern bei 1.200 USD je Feinunze verzeichneten 3½-Monatstief erholen. Dennoch steht Gold vor dem stärksten monatlichen Preisrückgang seit sechs Monaten. Im November 2015 waren es ebenfalls in den Markt zurückkommende Fed-Zinserhöhungerwartungen, welche den Preis belasteten. Damals war der falkenhafte Begleitkommentar der Fed im Anschluss an die FOMC-Sitzung Ende Oktober der Anlass dafür, diesmal war es das Protokoll zur Sitzung im April. Vor sechs Monaten erreichte der Goldpreis sein Tief etwa zum Zeitpunkt der Sitzung im Dezember, als die Fed die Zinsen erhöhte.

Wiederholt sich das Muster, könnte der Goldpreis Mitte Juni zwischen 1.200 und 1.150 USD sein Tief erreichen. Eine weitere Parallele zu damals ist, dass der Preisrückgang mit einem kräftigen Abbau der spekulativen Netto-Long-Positionen einherging. Damals fielen die Netto-Long-Positionen um 100 Tsd. Kontrakte binnen zweier Wochen, aktuell um mehr als 50 Tsd. Kontrakte innerhalb einer Woche.

Einen erheblichen Unterschied gibt es allerdings auch. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten im November 2015 Abflüsse von knapp 50 Tonnen, im Mai 2016 dagegen Zuflüsse von gut 80 Tonnen. Die ETF-Anleger schätzen die derzeitige Preisschwäche also nur als vorübergehend ein und nutzen Preisrückgänge als Kaufgelegenheit. Auch wir sind der Meinung, dass es sich aktuell lediglich um eine Korrektur handelt und nicht um einen länger anhaltenden Abwärtstrend.



Industriemetalle

Während sich die Preise für die meisten LME-Metalle seit Jahresbeginn nur wenig verändert haben, sind die Zinkpreise über 20% gestiegen. Sie notieren aktuell mit über 1.900 USD je Tonne nahe dem 2016-Hoch und unweit des Niveaus von Juli 2015. Vor allem ein massiver Rückgang der Minenproduktion - in den ersten drei Monaten ist diese außerhalb Chinas laut International Lead and Zinc Study Group um 13,8% gefallen - trug dazu bei.

Die Daten des Statistikbüros Chinas zeigen, dass sich auch der Produktionsrückgang in China im April verstärkt hat: Mit 504 Tsd. Tonnen lag die Produktion 2,5% unter dem Vorjahreszeitraum, so dass in den ersten vier Monaten mit 1,95 Mio. Tonnen 1,1% weniger Zink als vor einem Jahr produziert wurde. Man sollte daher den Rückgang der Importe Chinas von Zinkkonzentraten und Erzen, die im April mit 147 Tsd. Tonnen auf 20-Monatstief gefallen sind, nicht überinterpretieren. Diese sind nicht auf eine Nachfrageschwäche, sondern auf die niedrigen Verarbeitungsgebühren der Schmelzer und eine geringe Verfügbarkeit der Erze außerhalb Chinas zurückzuführen.

Dabei sind die gesamten Lagerbestände für Zink in Shanghai, Tianjin und Guangdong laut dem Shanghaier Infomationsdienst SMM allein in der Vorwoche um rund 23 Tsd. auf 320 Tsd. Tonnen gefallen, den tiefsten Stand in diesem Jahr. Anfang März lagen diese noch bei über 450 Tsd. Tonnen. Die Zinklagerbestände im LME-System liegen aktuell mit lediglich 380,7 Tsd. Tonnen sogar so tief wie zuletzt im Juli 2013. Die Zinkpreise dürften gut unterstützt bleiben.


Agrarrohstoffe

Der Preis für Rohzucker steigt und steigt. Mit 17,5 US-Cents je Pfund notiert Rohzucker auf dem höchsten Stand seit Juli 2014. Preistreiber sind weiterhin die Defizite, die für diese und die nächste Saison erwartet werden. Alleine für die laufende Saison kursieren Defizitschätzungen bis zu 11 Mio. Tonnen. Unterstützt wurde der Preisauftrieb von dem kräftigen Aufbau von Netto-Long-Positionen durch die kurzfristig orientierten Marktteilnehmer. Abgesehen von dem kleinen Rückgang in der letzten Berichtswoche, liegen diese laut CFTC so hoch wie nie zuvor.

Knapper geworden ist Zucker auch in der EU. Dies lässt auch dort den Preis steigen. Die Preisberichterstattung der EU-Kommission meldet die Erzeugerpreise allerdings stark verzögert. So wurde erst vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass der durchschnittliche Preis für Weißzucker in der EU im März 433 EUR je Tonne betrug. So hoch war er zuletzt im Dezember 2014 gemeldet worden.

Die Kommission scheint aber nicht beunruhigt, dass sich eine wirkliche Knappheit ergeben könnte. Denn von der wieder höher erwarteten nächsten EU-Ernte wird Entlastung erwartet: Die Fläche soll steigen und die Erträge über dem 5-Jahresdurchschnitt liegen. Zwischenzeitlich war diskutiert worden, ob dem Markt mit Ad-hoc-Maßnahmen - etwa einer Zulassung gewisser Mengen an Industriezucker für die Lebensmittelproduktion oder weiteren zollreduzierten Importquoten - Menge zugeführt werden soll. Bei der letzten Sitzung wurde dieses Thema aber von der Agenda genommen.


Seiten: 1 | 2  »  
 
Bookmarken bei Mister Wong Furl YiGG Wikio del.icio.us Webnews
A A A Schriftgröße
 

 
 
© 2007 - 2024 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr!
Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)

Werbung | Mediadaten | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutz