Commodities Weekly: Marktkommentar
24.07.2015 | 13:14 Uhr |
Klumpp, Frank,
LBBW
Strategie:
Die Baisse an den Rohstoffmärkten nimmt kein Ende. Den derzeit wohl prominentesten Kursverfall erleidet derzeit Gold, der Preis für eine Feinunze fiel mittlerweile unter die Marke von 1100 US-Dollar. Die Liste der Verlierer ist freilich lang.
Neben den übrigen Edelmetallen verbuchten auch Basismetalle teils heftige Verluste, die Ölpreise gaben ebenfalls nach. Zwar lässt sich für jeden Rohstoff eine eigene Geschichte erzählen, die das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage erklärt.
Die große Klammer um nahezu alle Sektoren bleibt jedoch China: Hier schürte der - vorerst gebändigte - Aktienmarktcrash Ängste um ein Übergreifen auf die Realwirtschaft. Die ohnehin überversorgten Rohstoffmärkte fürchten einen Nachfrageeinbruch im Reich der Mitte. In Folge des schwachen chinesischen Einkaufsmanagerindex (47,3 Punkte, tiefster Stand seit März 2014) gaben die Preise erneut nach. Wie lange die Abwärtsspirale der Rohstoffpreise noch anhält, ist fraglich.
Auf kurze bis mittlere Sicht verbilligen der starke Dollar und die tiefen Energiepreise die Inputkosten, die Angebotskurve verschiebt sich weiter nach unten, und es dauert länger, bis sich überschüssiges Angebot vom Markt verabschiedet.
Auf lange Sicht ist der (Schweine-)zyklus freilich intakt, und das tiefe Preisniveau heute bildet den Nährboden für höhere Preise morgen.
Energie:
Auch die Ölpreise kamen in der letzten Handelswoche erneut unter Druck. Hier sorgt das Thema Iran weiter für Diskussionsstoff, und die Schätzungen über die Menge des zu erwartenden Öls gehen weit auseinander.
Basismetalle:
Die Metallmärkte verzeichneten in der Berichtswoche einmal mehr deutliche Preisrückgänge. Die über den Erwartungen liegenden chinesischen Konjunkturdaten der Vorwoche konnten offensichtlich nicht nachhaltig überzeugen.
Der schwache Einkaufsmanagerindex schürt erneut die Sorgen um die chinesische Nachfrage. Überproportionale deutlich sanken die Aluminiumnotierungen. Die jüngste Statistik des International Aluminium Institute bestätigte den Trend des stark zunehmenden Angebotes an Primäraluminium auf dem chinesischen Markt. Gleichzeitig steigen die Exporte von Aluminiumhalbzeug.
© Frank Klumpp, CFA
Commodity Research
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.