Im freien Fall befanden sich zwischen Ende September 2014 und Mitte Januar dieses Jahres die Milch-Preise. Immerhin brachen die Notierungen in Chicago in dieser Zeit um mehr als 40 Prozent von rund 25 auf ein neues Drei-Jahres-Tief unter 15 Dollar ein.
Dessen ungeachtet dürften Anleger momentan (noch) nicht sonderlich gut beraten sein, mittels eines der drei verfügbaren Tracker-Zertifikate auf steigende Milch-Kurse zu setzen, auch wenn es in den letzten beiden Monaten den Anschein hatte, als sei es dem Markt gelungen, im Bereich um 15,50 Dollar einen tragfähigen Boden auszubilden.
Weltmarkt so üppig versorgt wie noch nie!
Laut dem deutschen Landwirtschaftsminister Till Backhaus gab es im zurückliegenden Jahr auf dem Weltmarkt so viel Milch wie niemals zuvor. Verantwortlich dafür waren vor allem die europäischen Milch-Bauern, die 2014 deutlich mehr produzierten als es die noch bis April geltende Quote vorsah.
Jetzt drohen den Landwirten sogar Straf-Zahlungen von einigen hundert Millionen Euro. Daher müssen Anleger davon ausgehen, dass die Branche ihren Ausstoß im laufenden Jahr trotz (oder auch wegen) der stark gesunkenen Preise erhöht, um über größere Volumina in diesem Markt-Umfeld bestehen zu können.
Überschätzte Nachfrage!
Einige Experten sehen bereits erste Anzeichen für eine Entspannung und verweisen diesbezüglich auf eine anziehende Nachfrage insbesondere in Asien. Dabei dürfte es sich allerdings vornehmlich um Zweck-Optimismus handeln. Denn im Vorjahr ging speziell der Konsum in China merklich zurück. Zudem ist wegen des schwachen Rubels nicht damit zu rechnen, dass die zuletzt ebenfalls geringere russische Nachfrage anzieht, so dass ein Überangebot fast sicher ist.
© Marc Nitzsche
Chefredakteur
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