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Zink - Marktbilanz bleibt defizitär

23.02.2015 | 7:00 Uhr | Wittmann, Achim, LBBW
Zinkpreis hält sich vergleichsweise gut

Auch auf dem Zinkmarkt machen sich die Sorgen um das chinesische Wirtschaftswachstum, der starke USDollar sowie das durch den Ölpreisverfall negative Sentiment bezüglich des Rohstoffsektors insgesamt bemerkbar. Die Performance fällt jedoch ungleich besser aus als bei den meisten anderen Basismetallen. Während der Index der London Metall Exchange im bisherigen Jahresverlauf um 7,2% gefallen ist, weist der Zinkpreis einen Preisrückgang von 4,3% auf.

Im vergangenen Jahr gehörte Zink neben Aluminium und Nickel zu den Basismetallen mit einer positiven Preisentwicklung. Die überdurchschnittliche Performance dürfte auf die vergleichsweise guten Fundamentaldaten in Form einer defizitären Marktbilanz sowie rückläufiger Lagerbestände zurückzuführen sein. Zudem stützt die Perspektive eines mittelfristigen Engpasses in der Minenförderung die Notierungen.



Marktbilanz bleibt defizitär

Angaben der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) zufolge wies der Zinkmarkt für den Zeitraum Januar bis November letzten Jahres ein defizitäres Angebot in Höhe von 255 Tsd. Tonnen auf. Noch im Oktober hatte die ILZSG ihre Schätzung für das Angebotsdefizit für 2014 von 117 Tsd. Tonnen auf 400 Tsd. Tonnen erhöht. Angesichts der Novemberzahlen dürfte dies jedoch etwas zu hoch gegriffen sein.

Die Produktion von raffiniertem Zink ist zuletzt wieder stärker gestiegen als von der ILZSG prognostiziert. Für das laufende Jahr geht das Institut von einem erneut defizitären Angebot in Höhe von 366 Tsd. Tonnen aus. Die im Januar von Reuters ermittelte Konsensschätzung liegt bei 211 Tsd. Tonnen. Angesichts der steigenden Produktion und der Schwäche des chinesischen Immobilienmarktes halten wir letztere für plausibler.


Nachfragewachstum schwächt sich ab

Das Wachstum der weltweiten Stahlnachfrage dürfte sich in diesem Jahr abschwächen. Zum einen werden aus China geringere Steigerungsraten erwartet. Zum anderen dürfte auch das Momentum der US-amerikanischen Stahlnachfrage nach hohen Zuwachsraten im vergangenen Jahr nachlassen.

Zink wird zu einem überwiegenden Teil zur Oberflächenbehandlung von Stählen genutzt. Sogenannter galvanisierter Stahl wird insbesondere im Bau und in der Automobilindustrie nachgefragt.

In den USA liegt der Anteil an galvanisiertem Stahl gemessen an der gesamten Stahlproduktion bei etwa 19%. In China beträgt der entsprechende Anteil gerade einmal 5% bei deutlich zunehmender Tendenz. Insgesamt rechnen wir für 2015 mit einer leichten Abschwächung des Wachstums der Zinknachfrage von zuletzt gut 5% auf 3% bis 4%.



Große Minen vor dem Aus

Auf der Angebotsseite konzentriert sich das Augenmerk derzeit auf die Minenförderung. Im dritten Quartal steht die Schließung der Century Mine in Australien bevor. Diese ist mit einem erwarteten Output von 350 bis 370 Tsd. Tonnen in diesem Jahr (knapp 3% der weltweiten Förderung) noch immer ein gewichtiger Anbieter. Mit Dugald River hat die MMG, der Betreiber der Century Mine, zwar bereits ein alternatives Projekt im Portfolio. Dieses erreicht jedoch mit geplanten 210 Tsd. Tonnen nicht die Größenordnung der Century-Mine.

Zudem wurde der erwartete Beginn der Förderung mittlerweile auf Ende 2016 verschoben. Auch wenn darüber hinaus noch eine Reihe weiterer kleinerer Minenprojekte geplant ist, könnte die Konzentratversorgung insgesamt zu einem zunehmenden Engpassfaktor auf dem Zinkmarkt werden.


Fazit

Trotz eines geringeren Nachfragewachstums erwarten wir für dieses Jahr erneut ein defizitäres Angebot und damit tendenziell weiter sinkende Bestände auf dem Zinkmarkt. Besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung der Minenförderung. Für das nächste Jahr könnte sich hier ein Engpassfaktor herausbilden. Dieses Szenario hatte der Markt mit dem starken Preisanstieg in der ersten Jahreshälfte 2014 etwas zu früh vorweggenommen. Zum Jahresende erwarten wir den Zinkpreis bei 2.300 USD/t.



© Achim Wittmann
Investmentanalyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
 
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