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China importiert wieder mehr Gold

28.10.2014 | 10:47 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die Ölpreise gerieten gestern zwischenzeitlich weiter unter Druck. Brent fiel auf 84,5 USD je Barrel. WTI verzeichnete mit 79,5 USD je Barrel sogar ein 28-Monatstief. Trotz der darauffolgenden leichten Preiserholung bleibt die allgemeine Marktstimmung negativ, was für einen erneuten Test der gestrigen Tiefs spricht. Momentan spricht wenig dafür, dass die OPEC etwas gegen das Überangebot am Markt tun wird.

Ein hochrangiger Offizieller der staatlichen Ölgesellschaft des Iran bezeichnete es als unwahrscheinlich, dass die OPEC bei ihrem Treffen Ende November das offizielle Produktionsziel senken wird. Dem Offiziellen zufolge sollte der Iran in seinem nächsten Haushalt zudem mit einem Ölpreis von 70-75 USD je Barrel kalkulieren.

Die spekulativen Finanzanleger haben gemäß ICE ihre Netto-Long-Positionen bei Brent in der Woche zum 21. Oktober um 11,5 Tsd. auf 38,5 Tsd. Kontrakte reduziert. Damit wurde der Positionsaufbau in den beiden vorherigen Wochen nahezu vollständig wieder rückgängig gemacht. Die Netto-Long-Positionen liegen somit nur noch knapp über dem vor drei Wochen verzeichneten Rekordtief seit Beginn der Aufzeichnungen Anfang 2011.

Die spekulative Marktpositionierung bei Brent passt somit besser zur aktuellen Preisentwicklung als jene bei WTI. Die spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI waren zuletzt sogar zwei Wochen in Folge gestiegen und liegen mit gut 211 Tsd. Kontrakten weiterhin auf einem hohen Niveau. Wir erachten die Marktpositionierung bei Brent daher als aussagekräftiger.


Edelmetalle

Im Vorfeld der heute und morgen stattfindenden Sitzung der US-Notenbank Fed zeigt sich der Goldpreis nahezu unverändert bei rund 1.230 USD je Feinunze. Die Händler werden bis morgen Abend wohl auch eher an der Seitenlinie bleiben und keine großen Risiken eingehen. Silber notiert heute Morgen leicht fester über der Marke von 17 USD je Feinunze. Platin und Palladium handeln dagegen kaum verändert auf ihren Vortagesniveaus, nachdem sie gestern jeweils um 0,6% zulegten.

China hat im September aus Hongkong gemäß Daten der Hongkonger Statistikbehörde auf Netto-Basis 68,6 Tonnen Gold importiert. Dies waren mehr als doppelt soviel wie noch im Monat zuvor und die höchsten Netto-Einfuhren seit März. Auf solide Importdaten Chinas haben bereits die Zahlen zu den Schweizer Goldexporten hingedeutet (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 22. Oktober). Die gesamten Goldimporte könnten sogar noch höher ausgefallen sein, da mittlerweile auch Gold zum Beispiel über die Freihandelszone Shanghai nach China importiert wird. Hierzu sind allerdings keine Daten erhältlich.

Die chinesischen Händler haben offenbar nicht nur die gefallenen Preise im September genutzt, sondern auch ihre Goldvorräte im Vorfeld der Feiertagswoche Anfang Oktober aufgestockt. Während dieser wird gewöhnlich vermehrt Schuck gekauft. Die Dynamik der Goldimporte soll Handelskreisen zufolge mittlerweile aber wieder spürbar nachgelassen haben, so dass der preisunterstützende Effekt für Gold bereits wieder abgeebbt ist.



Industriemetalle

Die Versorgungslage am globalen Markt für Kupferkonzentrat könnte sich demnächst anspannen. Denn in Peru, dem weltweit drittgrößten Kupferminenproduzenten, treten die Arbeiter laut Gewerkschaftsangaben in der "Antamina"-Mine ab 10. November in einen unbefristeten Streik. Daten der Regierung zufolge hat die Mine in den ersten acht Monaten des Jahres knapp 250 Tsd. Tonnen Kupfer produziert. Darüber hinaus droht ein weiterer Streik in der "Grasberg"-Kupfermine in Indonesien.

Gemäß Angaben des Betreibers wurden in der weltweit drittgrößten Kupfermine im letzten Jahr 885 Mio. Pfund (gut 400 Tsd. Tonnen) Kupfer produziert. Während es in Peru um Arbeitslöhne geht, sorgt sich die Gewerkschaft in Indonesien um die Sicherheit der Arbeiter. Denn dort kam es in diesem Jahr bereits zu mehreren Unfällen mit Todesfolge. Gemäß der LME-Statistik zur Bündelung der Lagerscheine kontrolliert bei Kupfer lediglich ein Marktteilnehmer schon seit geraumer Zeit über 50% aller Lagerscheine.

Zwar ist die aktuelle Situation nicht überaus besorgniserregend und es gab auch häufig schon höhere Bündelungen der Lagerscheine. So hat z.B. Anfang Oktober ein Marktteilnehmer sogar über 80% der LME-Lagerscheine von Kupfer auf sich vereint. Eine hohe Konzentration der Lagerscheine verknappt jedoch die kurzfristige Verfügbarkeit des Materials und begünstigt dadurch die Entstehung von Backwardation bzw. eine weitere Versteilerung der Terminkurve.


Agrarrohstoffe

Laut US-Landwirtschaftsministerium waren Ende letzter Woche 46% der US-Maisernte eingebracht, verglichen mit 31% in der Vorwoche und 65% im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Der Ernterückstand ist damit noch immer beträchtlich, dürfte in der laufenden Woche aufgrund der günstigen Wetterbedingungen aber spürbar verringert werden.

Bei Sojabohnen ist die Ernte schon weiter fortgeschritten. Diese ist bereits zu 70% eingebracht, was nur knapp unter dem 5-Jahresdurchschnitt liegt.

Die Preisstärke im gesamten Getreide- und Ölsaatenkomplex seit gestern Nachmitttag lässt sich damit nicht erklären, zumal diese schon vor der Veröffentlichung der Daten einsetzte. Offensichtlich besteht derzeit noch eine Knappheit an verfügbarem Angebot, welche sich aber in Kürze auflösen sollte, so dass wir insbesondere bei Sojabohnen von merklich fallenden Preisen ausgehen. Auch bei Mais und Weizen besteht mittlerweile leichtes Korrekturpotenzial.

Der Rohzuckerpreis ist erstmals seit Anfang Oktober wieder unter die Marke von 16 US-Cents je Pfund gerutscht. Nach der Wiederwahl von Dilma Rousseff zur Präsidentin Brasiliens ist der Brasilianische Real gegenüber dem US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2008 gefallen, was den Zuckerpreis ebenso belastet wie die Unsicherheit über die Ethanol-Politik der brasilianischen Regierung. Diese hat Benzin zulasten von Ethanol subventioniert. Der Präsident der brasilianischen Zuckerindustrievereinigung Unica hat Rousseff dazu aufgefordert, ihren Standpunkt hinsichtlich der Stellung von Ethanol im Energiemix darzulegen.



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