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Anleger suchen Zuflucht in Gold

20.10.2014 | 11:51 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Die Commerzbank wurde erneut bei den Commodity Business Awards 2014 in der Kategorie Research Hause des Jahres nominiert. Auch dieses Jahr ist uns Ihre Meinung und Erfahrung als Research Kunde der Commerzbank sehr wichtig. Die Teilnahme an der Umfrage ist bis zum 20. Oktober 2014 möglich und sollte nur wenige Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Wir danken Ihnen für die kontinuierliche Unterstützung.


Energie

Die Ölpreise starten mit leichten Gewinnen in die neue Handelswoche. Mit dazu bei trägt die Nachricht, dass die Ölproduktion auf einem gemeinsam von Saudi-Arabien und Kuwait betriebenen Ölfeld vorübergehend geschlossen werden musste. Saudi-Arabien nennt "Umweltprobleme" als Ursache für die Produktionsunterbrechung, so dass sich daraus keine Produktionskürzung mit dem Zweck der Preisstabilisierung ableiten lässt. Noch befinden sich die Befürworter einer Produktionskürzung in einer kleinen Minderheit.

Am Freitag hat Libyen die OPEC zu einer Senkung der Ölproduktion gedrängt, um den Ölpreis zu unterstützen. Einen eigenen Beitrag dazu will Libyen allerdings nicht leisten, was angesichts der monatelangen Produktionsausfälle und der noch immer deutlich unter dem ursprünglichen Niveau liegenden Ölproduktion zwar nachvollziehbar ist, allerdings das Dilemma der OPEC verdeutlicht. Die für eine Produktionskürzung wichtigen arabischen Golfanrainerstaaten lassen bislang keine Bereitschaft erkennen, ihr Angebot zu kürzen. Selbst der bislang als Befürworter eines hohen Ölpreises bekannte Iran hat verlauten lassen, mit dem niedrigeren Ölpreis leben zu können.

Eine Produktionskürzung der OPEC ist daher fürs Erste wenig wahrscheinlich. Somit bleibt der Ölpreis anfällig für einen neuerlichen Preisrückgang und einen erneuten Test der in der letzten Woche verzeichneten Tiefstände. Laut CFTC haben die spekulativen Finanzanleger ihre Netto-Long-Positionen bei WTI in der Woche zum 14. Oktober um gut 2 Tsd. auf 202,2 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Der WTI-Preisrückgang um 8% in der Berichtswoche lässt sich somit nicht mit spekulativen Verkäufen begründen.


Edelmetalle

Der Goldpreis steigt zum Wochenauftakt über die Marke von 1.240 USD je Feinunze und nähert sich damit wieder dem Mitte letzter Woche verzeichneten Monatshoch. Trotz der leichten Preisverluste am Ende der Woche stand für Gold das zweite Wochenplus in Folge zu Buche. Von seinem Anfang des Monats verzeichneten Tief hat sich Gold inzwischen um 5% erholen können. Gold war aufgrund der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten als sicherer Hafen wieder stärker gefragt.

Die Gold-ETFs verzeichneten in der letzten Woche Netto-Zuflüsse von 5 Tonnen. Dies war der erste Wochenzufluss seit fünf Wochen und der stärkste seit Mitte Juli. Die US-Münzverkäufe liegen nach etwas mehr als der Hälfte des Monats bei 42,5 Tsd. Unzen. Damit liegt der Münzabsatz in diesem Monat nur noch knapp unter dem im gesamten Oktober 2013 und könnte der beste seit dem traditionell starken Januar werden. Zudem setzten zuletzt auch spekulative Finanzanleger wieder verstärkt auf einen steigenden Goldpreis.

Die Netto-Long-Positionen stiegen in der Woche zum 14. Oktober um gut 12 Tsd. auf 42,2 Tsd. Kontrakte, das höchste Niveau seit fünf Wochen. Ob dieser Trend andauert, wird wesentlich von der weiteren Entwicklung der Aktienmärkte und des US-Dollar abhängen. Zudem bleibt abzuwarten, wie sich die physische Nachfrage in Indien nach den Feiertagen in dieser Woche entwickelt. Der Goldpreis könnte daher schnell wieder zur Schwäche neigen.



Industriemetalle

Prompt zur LME Week in London sorgte China für etwas Stimmungsaufhellung an den Metallmärkten: Die chinesische Zentralbank wird den 20 größeren Banken im Lande wohl 200 Mrd. Yuan an zusätzlicher Liquidität zur Verfügung stellen. Das hat den Metallpreisen auf die Beine geholfen, wobei insbesondere Aluminium und Blei um rund 3% steigen konnten. Bereits im September hat die Zentralbank 500 Mrd. Yuan an die fünf größten Banken Chinas ausgeliehen. Insgesamt ist nach den enttäuschenden August-Zahlen wieder etwas Zuversicht in Bezug auf China zurückgekehrt.

Die Aktien gemessen am CSI 300 haben auf die bessere Stimmung bereits mit über 13% Plus in den letzten zwei Monaten reagiert, während die Metalle zuletzt unter Abgabedruck litten. Zum Preisrückgang hat auch der spekulative Verkaufsdruck beigetragen. Trotz des jüngsten Rückgangs der Netto-Short-Positionen der Anleger bei Kupfer an der COMEX bleiben diese mehrheitlich negativ gestimmt.

Auch an der LME hat sich die Stimmung der Anleger zuletzt stark eingetrübt: Per 10. Oktober waren deren Netto-Long-Positionen auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnung Ende Juli. Die Wirtschaftsdaten aus China, die morgen zur Veröffentlichung anstehen - es werden die BIP-Zahlen für Q3, die Industrieproduktion und die Einzelhandelszahlen für September veröffentlicht - könnten durchaus positiv überraschen.

Ebenso gilt es auf den vorläufigen Oktober-Einkaufsmanagerindex von HSBC am Donnerstag zu achten. Aus unserer Sicht ist die Lage bei vielen Industriemetallen, wie z.B. Zink, Kupfer oder Nickel, deutlich besser als die Stimmung, was kurzfristig für eine Preiserholung spricht.


Agrarrohstoffe

Der Kautschukpreis in Singapur hat sich im Oktober von seinem 5-Jahrestief unter 140 US-Cents je Kilogramm auf immerhin 155 US-Cents je Kilogramm erholt. Offensichtlich zeigt die Aussicht auf ein geringeres Angebot Wirkung. Gerade meldete Malaysia, das nach Thailand und Indonesien zu den wichtigsten Anbietern gehört, dass seine Produktion 2014 um 10% rückläufig sein soll. Noch größere Wirkung dürfte haben, dass die großen Anbieternationen angekündigt hatten, keine noch niedrigeren Preise zu akzeptieren, sondern ihre Verkäufe in diesem Fall einzustellen.

Thailand beginnt zudem in dieser Woche mit einem kurzfristig beschlossenen Programm zur Kreditvergabe an Kautschukproduzenten und Ankäufen von Kautschuk in staatliche Lagerhäuser. Allerdings betont die Regierung, dass die Ware gleich wieder verkauft werden soll, da ausreichend Aufträge hierzu vorlägen. Daher bezweifeln die Produzenten, dass die Politik einen bleibenden positiven Effekt auf die Preise haben wird.

Nach den enttäuschenden Zahlen aus Europa wurden die Vermahlungszahlen von Kakao in Nordamerika erleichtert aufgenommen. Im dritten Quartal legte die Verarbeitung dort um 4,6% gegenüber dem Vorjahr zu. Obwohl gleichzeitig die Internationale Kakaoorganisation verlautbaren ließ, sie erwarte keine signifikante Beeinträchtigung des Kakaomarktes durch die Ebola-Seuche, legte der Kakaopreis daraufhin am Freitag leicht zu.



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