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Jüngster Preisrückgang bei Brent stark spekulativ getrieben

30.09.2014 | 11:09 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Die spekulativen Finanzanleger haben ihre Netto-Long-Positionen bei Brent in der Woche zum 23. September um weitere 25,3 Tsd. Kontrakte reduziert und damit zum Preisrückgang auf ein 2-Jahrestief maßgeblich beigetragen. Die spekulativen Netto-Long-Positionen sind von ihrem Ende Juni verzeichneten Rekordniveau um mehr als 80% zurückgegangen und liegen mit 43,7 Tsd. Kontrakten auf dem niedrigsten Niveau seit Juni 2012. Der Rückgang der Netto-Long-Positionen war größtenteils auf einen Aufbau von Short-Positionen zurückzuführen. Diese liegen mittlerweile auf einem Rekordniveau. Dadurch wird die außerordentlich negative Stimmung der spekulativen Finanzanleger gegenüber Brent deutlich.

Die Abwärtsrisiken für den Brentölpreis sind vor diesem Hintergrund von nun an begrenzt. Im Gegensatz dazu besteht bei WTI noch Korrekturpotenzial. Dort befinden sich die spekulativen Netto-Long-Positionen trotz ihres Rückgangs in derselben Berichtswoche um 14,7 Tsd. auf 194,1 Tsd. Kontrakte auf einem vergleichsweise hohen Niveau.

Die bessere Konjunkturentwicklung in den USA und der hohe Grad der Rohölverarbeitung durch die US-Raffinerien haben sicherlich dazu beigetragen und auch zu der Einengung der Preisdifferenz zwischen Brent und WTI geführt. Diese verringerte sich gestern zwischenzeitlich auf 2,6 USD je Barrel, das niedrigste Niveau seit einem Jahr. Die spekulativen Netto-Short-Positionen bei Gasöl haben sich in derselben Berichtswoche auf 6,3 Tsd. Kontrakte ausgeweitet, was dem höchsten Niveau seit Anfang Juni 2013 entspricht. Die Stimmung bleibt somit auch gegenüber Gasöl negativ, was auch an der gesunkenen Preisdifferenz zwischen Gasöl und Brent sichtbar wird.



Edelmetalle

Der Goldpreis kommt nicht vom Fleck und handelt heute Morgen nahezu unverändert bei rund 1.215 USD je Feinunze. Für gestern steht sogar ein moderates Minus zu Buche, obwohl sich der US-Dollar phasenweise schwächer zeigte. Heute werden die vorläufigen Verbraucherpreise für den Euroraum für September veröffentlicht. Der Markt rechnet mit einer Inflationsrate von 0,3%. Hierauf wird auch die EZB achten, da die Teuerung das offizielle Argument der EZB ist, welches zu QE führen könnte. Eine etwas höhere Inflationsrate könnte die QE-Spekulationen kurzfristig dämpfen und dem Goldpreis leichten Aufwind geben.

Verpufft ist dagegen der Vorschlag vom Präsidenten der Chicago Fed, Evans, die Zinsen in den USA erst 2016 anzuheben. In Indien erwartet der Verband der Schmuckhändler, dass sich die Goldprämien bis Ende Oktober verdoppeln dürften. Der Aufschlag auf den Goldpreis in London könnte demnach auf 20 USD je Feinunze steigen und wäre damit so hoch wie zuletzt Anfang Juli.

In Indischer Rupie gerechnet hat sich Gold in den letzten Monaten ebenfalls merklich verbilligt, was zu verstärkten Schmuckkäufen im Vorfeld der Feiertagssaison führen sollte. "Diwali", einer der höchsten hinduistischen Feiertage im Land, findet dieses Jahr am 23. Oktober statt. Im letzten Jahr betrugen die Prämien rund um "Diwali" laut Verbandsangaben noch 120 USD je Feinunze.


Industriemetalle

Die Metallpreise machen zum Quartalsultimo etwas Boden gut und legen mit wenigen Ausnahmen leicht zu. Schon gestern verteuerten sich die meisten Industriemetalle - wenn auch moderat. Der von HSBC erhobene finale Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) in China für September spiegelte den Wert des Vormonats wider und wurde somit im Vergleich zum in der letzten Woche veröffentlichten vorläufigen Index leicht nach unten revidiert. Dies wird von den Marktteilnehmern offenbar dennoch positiv aufgenommen. Morgen wird der offizielle PMI veröffentlicht. Dieser lag zuletzt noch deutlich über dem von HSBC erhobenen PMI und soll in etwa auf seinem Vormonatsniveau verharren.

Pan Pacific Copper, der größte japanische Kupferschmelzer, möchte in den im nächsten Monat beginnenden Verhandlungen mit den Minenproduzenten höhere Schmelz- und Verarbeitungsgebühren für 2015 durchsetzen. Diese sollen Unternehmensangaben zufolge auf über 100 USD je Tonne bzw. mehr als 10 US-Cents je Pfund steigen.

Aktuell betragen die Jahresgebühren 92 USD je Tonne bzw. 9,2 US-Cents je Pfund. Pan Pacific Copper begründet die höheren Gebühren mit der besseren Verfügbarkeit von Kupferkonzentrat, vor allem nachdem in Indonesien die Ausfuhren wieder aufgenommen wurden. Ein Vertragsabschluss von Pan Pacific Copper wird wohl die Richtung für weitere Verhandlungen in der Region, auch für chinesische Schmelzen, vorgeben.


Agrarrohstoffe

Der Internationale Getreiderat IGC erwartet eine Ausdehnung der weltweiten Weizenfläche zur Ernte 2015 auf ein 17-Jahreshoch. Ein Plus erwartet der IGC vor allem in den USA und der Türkei. In beiden Ländern hatte Trockenheit zur Aussaat und/oder während der Wachstumsphase dazu geführt, dass weniger Weizen als geplant ausgebracht bzw. eine niedrigere Fläche geerntet wurde als erhofft. In den USA kommt hinzu, dass die Bedingungen für die diesjährige Anbauversicherung bei Weizen recht vorteilhaft ausgestaltet wurden.

Das absolut und in Relation zu Weizen niedrige Preisniveau bei Mais dürfte ebenfalls einen gewissen Einfluss ausüben und vor allem an den Übergängen zwischen klassischen Mais- und Weizengebieten zu einer leichten Verschiebung zugunsten von Weizen führen. Die Analysten von Informa Economics prognostizieren ebenfalls eine größere US-Weizenfläche. Gegenüber den Flächenverschiebungen zwischen Mais und Sojabohnen dürfte sich der Ausbau der Weizenfläche mit 1% allerdings recht bescheiden ausnehmen. Auch für die Ukraine wird ein Anstieg erwartet, da im Herbst 2013 heftiger Regen die Aussaat erschwert hatte.

Heute veröffentlicht das US-Landwirtschaftsministerium den Quartalsbericht zu den US-Lagerbeständen zum 1. September. Da die rekordhoch erwarteten Ernten bei Sojabohnen und Mais bereits laufen, dürften die Altbestände am Markt weniger Beachtung finden als üblich.



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