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OPEC könnte ihre Ölproduktion 2015 drosseln

17.09.2014 | 11:11 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Der Ende des Jahres scheidende OPEC-Generalsekretär El-Badri äußerte gestern die Einschätzung, dass die OPEC ihre Produktion im nächsten Jahr um 500 Tsd. Barrel täglich senken wird, um das Gleichgewicht am globalen Ölmarkt herzustellen. Gleichzeitig hat er fast wortwörtlich die jüngsten Aussagen der Ölminister Saudi-Arabiens und Kuwaits wiederholt, dass die Preise immer saisonbedingt schwanken und im Spätherbst die Dinge wegen der höheren Nachfrage deutlich besser aussehen dürften.

Ob diese Aussagen das berühmte Zünglein an der Waage waren und dem Ölpreis einen entscheidenden positiven Impuls verpasst haben, ist schwer zu sagen. Geholfen haben auch ein schwächerer US-Dollar, die Unruhen in Libyen und die Gefahr eines Streiks der Arbeiter im nigerianischen Ölunternehmen NPPC, der die Ölexporte des westafrikanischen Landes einschränken könnte. Dennoch gilt: die Bereitschaft der OPEC, ihr Angebot zu kürzen, ist ein notwendiger Schritt zu Erholung der Preise. Schließlich schätzt die IEA den Bedarf an OPEC-Öl im nächsten Jahr nur noch auf 29,6 Mio. Barrel pro Tag.

Schon seit einiger Zeit ist bekannt, dass China erwägt, den Verbrauch von minderwertiger Kohle (mit hohem Schwefel- und Aschegehalt) zu verbieten, um die Luftverschmutzung zu begrenzen. Die Nationale Reformkommission NDRC hat nun erste verbindliche Regeln vorgelegt, die ab 2015 gelten sollen. Diese sind zwar auf den ersten Blick laxer als zunächst erwartet. So ist bspw. für Importkohle, die weniger als 600 km transportiert wird, ein Aschegehalt von maximal 30% zugelassen.

Andererseits wird in einigen Regionen nur noch der Verbrauch von Kohle mit einem Aschegehalt von weniger als 16% erlaubt, australische Exportkohle hat aber bspw. im Durchschnitt einen Aschegehalt von 24-25%. Gleichzeitig wurden größere Versorger von den chinesischen Regulierungsbehörden angewiesen, im vierten Quartal weniger Kohle zu importieren. Per Saldo überwiegen also doch wieder die belastenden Nachrichten für den ohnehin schwächelnden Kohlepreis.



Edelmetalle

Im Vorfeld der heutigen Fed-Sitzung notiert Gold weitgehend unverändert bei knapp 1.240 USD je Feinunze. Er hat sich damit zugleich erfolgreich umfangreichen ETF-Abflüssen widersetzt. Denn die Bestände der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs wurden gestern um 6,2 Tonnen auf den tiefsten Stand seit fast fünf Jahren abgebaut. Dies war zudem der höchste Tagesabfluss seit Mitte April. Damit wurde auch der Bestandsaufbau der Tage zuvor komplett wieder rückgängig gemacht.

Solange die ETF-Abflüsse anhalten oder gar wieder an Dynamik gewinnen, dürfte der Goldpreis nicht wesentlich zulegen. Heute steht klar die Fed-Sitzung und die anschließende Pressekonferenz im Fokus der Marktteilnehmer. Diese werden mit Spannung darauf achten, ob die Fed eine baldige Zinserhöhung signalisiert. Dies würde wohl dem US-Dollar Auftrieb geben und den Goldpreis belasten.

Wie der Verband der europäischen Automobilproduzenten heute Morgen mitteilte, wurden in der EU im Juli und August 1,0 Mio. bzw. 0,7 Mio. Autos neu zugelassen. Dies waren 5,6% bzw. 2,1% mehr als im Vorjahr. Die Vorjahresveränderungsrate war damit den zwölften Monat in Folge positiv. Von Januar bis August wurden 8,3 Mio. Autos neu zugelassen, 6% mehr als im Vorjahr. Die Platin- und Palladiumpreise haben auf diese Daten nicht reagiert.


Industriemetalle

Die Metallpreise verbrachten gestern über weite Strecken des Tages einen ruhigen Handelsverlauf. Erst im späten Handel zogen sie spürbar an und setzen ihre Aufwärtsbewegung heute Morgen fort. Wie gestern Abend bekannt wurde, stellt die chinesische Zentralbank den fünf größten Banken des Landes jeweils 100 Mrd. CNY (rund 16 Mrd. USD) in Form von Kredit-Fazilitäten für drei Monate zur Verfügung. Damit schießt sie umfangreiche Liquidität ins chinesische Finanzsystem.

Die Zentralbank reagiert damit offenbar auch auf eine erwartet engere Liquiditätssituation Richtung Monatsende und über die Feiertage im Oktober hinweg. Am Markt wurde diese Maßnahme mit Beifall aufgenommen. Denn sie hat anscheinend die gröbsten Bedenken, dass sich die chinesische Wirtschaft abkühlt, zunächst in den Hintergrund rücken lassen. Unsere Volkswirte sind jedoch der Meinung, dass die Liquiditätszufuhr die wirtschaftlichen Probleme im Land nicht effektiv bekämpft, so dass die Preisreaktion der Metalle darauf nicht nachhaltig sein könnte.

Kurzfristig orientierte Finanzinvestoren, die jetzt auf den Zug aufspringen, könnten daher auf dem falschen Fuß erwischt werden. Wie die LME gestern veröffentlichte, haben sich die spekulativen Finanzinvestoren in der letzten Woche mit Ausnahme von Kupfer bei allen Metallen zurückgezogen. Am stärksten wurden die Netto-Long-Positionen bei Blei (-19%) und Zinn (-36%) abgebaut. Sie haben damit zugleich zum Preisrückgang beider Metalle in der Berichtswoche beigetragen.


Agrarrohstoffe

Der Preis für Arabica-Kaffee schloss gestern bei 185,25 US-Cents je Pfund mit 1,7% im Plus. Er regierte damit auf neue Schätzungen der staatlichen brasilianischen Prognosebehörde Conab zur diesjährigen, inzwischen auslaufenden Kaffeeernte. Zwar hob Conab seine Schätzung für das Erntevolumen von 44,6 Mio. Sack à 60 kg in der Mai-Schätzung auf nun 45,1 Mio. Sack an. Die Erhöhung geht allerdings vollständig auf das Konto von Robusta-Kaffee.

Für Arabica-Kaffee, dessen wichtigste Anbaugebiete von der Dürre im ersten Quartal empfindlich getroffen worden waren, nahm Conab dagegen eine – wenn auch nur marginale - Kürzung vor. Mit 32,1 Mio. Sack bleibt die Ernte demnach erheblich hinter dem Vorjahresvolumen von 38,3 Mio. Sack zurück und markiert ein 5-Jahrestief. Und das, obwohl eigentlich das Vorjahr ein sogenanntes Niedrigertragsjahr und das laufende ein Hochertragsjahr im zweijährigen Arabica-Zyklus sein sollte.

Kritisch ist auch der Ausblick auf 2015: Viele Bäume wurden in ihrem Wachstum durch die Dürre geschwächt. Im Juli hatten dann Regenfälle für eine frühe Blüte für die Ernte 2015 geführt, der dann allerdings nicht die nötige weitere Feuchtigkeit folgte. Vorübergehend dürften die Preise etwas nachgeben, wenn die mittel- und südamerikanischen Ernten in den nächsten Monaten stark auf den Markt drängen. Doch auch mittelfristig sollten sich die Preise für Arabica-Kaffee angesichts der Unsicherheit über das künftige Angebot im größten Anbauland Brasilien auf hohem Niveau halten.



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