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OPEC bleibt nach dem Ölpreisrückgang noch gelassen

20.08.2014 | 11:26 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

In Libyen scheint sich das Ölangebot nach der Öffnung der Ölhäfen langsam zu normalisieren. Seit gestern wird der erste Öltanker seit einem Jahr im größten Ölhafen des Landes, Es Sider, beladen. Derzeit liegt die Ölproduktion in Libyen bei 562 Tsd. Barrel pro Tag, was einem Anstieg um ca. 30 Tsd. Barrel pro Tag gegenüber dem Wochenende entspricht und mehr als einer Verdopplung gegenüber den Tiefständen im Frühjahr. In den kommenden Wochen ist mit einem weiteren Anstieg zu rechnen.

So hat die BASF-Tochter Wintershall die Ölproduktion nahe des zweitgrößten Ölhafens, Ras Lanuf, wieder aufgenommen. Das zurückkehrende Ölangebot aus Libyen trifft auf einen Markt, welcher bereits reichlich mit Öl versorgt ist. Von daher wächst der Druck auf die anderen OPEC-Produzenten, ihr Angebot zu reduzieren, damit das Überangebot nicht zu groß wird und die Ölpreise nicht weiter fallen. Aktuell scheint man sich bei der OPEC aber noch keine größeren Sorgen über den Preisrückgang zu machen. OPEC-Delegierten zufolge handelt es sich lediglich um eine Preiskorrektur. Das Preisniveau wird weiterhin als fair für die Produzenten angesehen.

Die OPEC baut darauf, dass eine stärkere Nachfrage im Herbst den Preis wieder steigen lassen wird. Allerdings wies eine OPEC-Quelle auch darauf hin, dass Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate sich bei Bedarf auf eine Produktionskürzung verständigen könnten, um Platz zu schaffen für das zusätzliche Angebot aus Libyen oder um den Preis zu unterstützen. Damit ist u.E. zu rechnen, falls der Ölpreis deutlich unter die Marke von 100 USD fallen sollte.


Edelmetalle

Der Goldpreis handelt heute Morgen mit rund 1.295 USD je Feinunze weiter unter der Marke von 1.300 USD. Belastet wird der Preis dabei unter anderem durch den starken US-Dollar, der gegenüber dem Euro auf den höchsten Stand seit 9½ Monaten aufwertet. In den USA ist die Inflationsrate im Juli zwar leicht auf 2% gesunken. Damit bleiben die US-Realzinsen - basierend auf der Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen - aber weiter unter 0,5%. Dies sollte den Goldpreis mittelfristig unterstützen, da zum einen die Goldhaltungskosten niedrig bleiben und zum anderen bei der US-Notenbank Fed unseres Erachtens kein größerer Druck besteht, die Zinsen zügig zu erhöhen.

Heute wird sich der Fokus der Marktteilnehmer auf die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed-Sitzung von Ende Juli richten, wenngleich wir hiervon keine großen Impulse erwarten. Des Weiteren wirft das Fed-Symposium in Jackson Hole Ende der Woche bereits seine Schatten voraus.

Der Palladiumpreis verzeichnete gestern mit einem Minus von 1,3% den größten Tagesverlust seit zwei Monaten und setzt seinen Rückgang heute Morgen fort. Nachdem die Marke von 900 USD je Feinunze nicht nachhaltig überschritten wurde, haben einige Marktteilnehmer offenbar Gewinne mitgenommen. Dies hat sich auch in den ETF-Beständen widergespiegelt, die in den letzten beiden Tagen um knapp 10 Tsd. Unzen abgebaut wurden. Die ohnehin schon angespannte Marktlage gepaart mit Angebotsrisiken spricht unsers Erachtens aber wieder für höhere Preise.



Industriemetalle

Wie Daten der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) zeigen, wiesen die globalen Blei- und Zinkmärkte im Juni jeweils Angebotsdefizite von 22 Tsd. bzw. 29 Tsd. Tonnen auf. Im ersten Halbjahr 2014 übertraf im Falle von Blei die Nachfrage das Angebot um 23 Tsd. Tonnen und damit etwas mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Sowohl Produktion als auch Nachfrage waren hier um knapp 4% rückläufig.

Im Falle von Zink bestand mit 234 Tsd. Tonnen in den ersten sechs Monaten des Jahres ein deutlich größeres Angebotsdefizit. Zur gleichen Zeit im Vorjahr war noch ein leichter Überschuss zu beobachten. Zwar wurde die Produktion um 3,5% ausgeweitet, die Nachfrage stieg mit 7,7% aber mehr als doppelt so stark. Die ILZSG erwartet für beide Märkte im Gesamtjahr 2014 Angebotsdefizite - eine Aktualisierung der Einschätzung wird im Oktober vorgenommen -, was die Preise unterstützen sollte. Nach einer Korrekturphase haben sich Blei und Zink in dieser Woche bislang wieder verteuert.

An der LME haben sich in der letzten Woche die spekulativen Finanzinvestoren spürbarer bei Kupfer, Zink und Zinn zurückgezogen. Der Abbau der Netto-Long-Positionen bei Kupfer war zwar nicht so stark wie an der COMEX in New York, hatte aber dennoch Einfluss auf den Preis. Denn Kupfer in London gab in der Beobachtungsperiode um knapp 2% auf ein 7-Wochentief nach. Wir werden die LME-Positionierungsdaten ab heute jeden Mittwoch in einer Tabelle auf der ersten Seite darstellen.


Agrarrohstoffe

In den letzten Tagen mehren sich Meldungen, nach denen bei der Kaffeeernte in Brasilien in diesem Jahr mit Einbußen von etwa 30% gegenüber dem Vorjahr gerechnet werden muss. Die Ernte befindet sich bereits im letzten Viertel. Dennoch gab der Arabica-Preis gestern nach. Denn zum einen gibt es auch Beobachter, die die Schäden geringer einschätzen, und zum anderen sind die Lager noch gut gefüllt. Kritisch würde die Lage, wenn die Schäden an den Bäumen durch die Dürre im Frühjahr so hoch wären, dass auch für 2015/16 nicht mit einer Erholung der Ernte gerechnet werden könnte. Die Unsicherheit darüber dürfte die Volatilität des Preises für Arabica-Kaffee auch in den nächsten Wochen hoch halten.

Am Morgen lasten die positiven Eindrücke der "Crop Tour" auf den Notierungen für Mais und Sojabohnen. Die Teilnehmer dieser vielbeachteten jährlichen Rundreise von Experten durch die Anbaugebiete von Mais und Sojabohnen im Mittleren Westen der USA schätzen die zu erwartenden Erträge sehr hoch ein. Mit Iowa und Illinois stehen nun sogar noch besonders ertragsstarke Staaten auf dem Programm. Viele Beobachter rechnen daher damit, dass das US-Landwirtschaftsministerium USDA seine Ertrags-Schätzungen für die US-Mais- und Sojabohnenernte in den kommenden Monaten noch anheben wird. Bereits jetzt rechnet das USDA sowohl bei Mais und als auch bei Sojabohnen mit Rekorderntemengen.



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