Jedes Jahr fragt das Marktforschungsinstitut Gallup die US-Amerikaner nach ihren liebsten Investitionen. Dabei können sie wählen zwischen Immobilien, Aktien und Anlagefonds, Gold, Sparkonten und Einlagenzertifikaten oder Anleihen. Wie
The Week heute berichtete, scheinen die US-Amerikaner jedoch nicht viel aus der Immobilien- und Finanzkrise von 2008 gelernt zu haben, denn mit 30% sind Immobilien wieder ihre liebste Investition. Insbesondere die besserverdienenden Schichten würden diese Anlage bevorzugen. Dagegen würden die ärmeren Einwohner des Landes zu Gold tendieren.
Diese Diskrepanz scheine auf den ersten Blick logisch: Gold liefert keine Dividenden, Zinsen oder ähnliches und kann unter Umständen sogar Geld kosten (für Sicherung und Lagerung). Den unteren Schichten wäre dies nicht bewusst. Außerdem wären viele noch verschreckt von den Ereignissen von 2008 und daher Aktien und Immobilien gegenüber vorsichtig. Letztlich sei aber die Einstellung der Menschen das Entscheidende. Investitionen in Immobilien stünden für einen Glauben an das System, dass man in seinen eigenen vier Wänden sicher ist und niemand einem diese wegnehmen kann. Das gleiche gelte auch für Aktien. Investitionen in diese würden Vertrauen in ein langfristig anhaltendes Produktionswachstum ausdrücken, Aktien würden quasi als optimistische Assetklasse gelten. Gold hingegen ist eine Absicherung, einen Schutz gegen einen möglichen Zusammenbruch des bestehenden Systems und somit ein pessimistisches Investment. Selbst in einer post-apokalyptischen Welt behalte diese Anlage ihren Wert.
Somit würden die bevorzugten langfristigen Anlagewerte der Amerikaner Aufschluss geben über ihre Einstellung, ihr Vertrauen in Politik, Wirtschaft und Finanzsystem. Die gutverdienenden scheinen dabei wieder zu ihrer Haltung vor der Finanzkrise zurück gekehrt zu sein, doch die ärmeren scheinen sich wieder stärker nach einer Katastrophenabsicherung umzusehen.
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