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Man muss das System verstehen, um es zu verändern

23.04.2014 | 14:14 Uhr | GoldSeiten.de
Viele Aspekte sprechen für Gold als Ende der Schuldenpolitik und Retter der Weltwirtschaft. Technische Aspekte, moralische Aspekte und historische Aspekte würden dafür sprechen, doch die meisten Menschen würden lieber eine einfache und schnelle Erklärung hören wollen, einen schlagkräftigen Slogan. Doch laut einem am Montag erschienenen Artikel auf Gold Silver Words reicht solch ein Slogan nicht aus, um das System zu ändern. Die Menschen müssten selber erkennen und verstehen, warum sie ehrliches Geld brauchen, denn ein wirtschaftliches oder finanzielles System könne nicht einfach von oben revolutioniert werden - Revolutionen beginnen immer an der Basis. Und damit könne nur ein breites Verständnis des Systems selbiges ändern. Erst wenn es die breite Öffentlichkeit verstärkt nach Gold und Silber verlangt, könne die Welt vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch gerettet werden.

Für dieses Verständnis würden gutklingende Slogans aber nicht reichen, also warum ist Gold nun so entscheidend für das wirtschaftliche Überleben? J.P.Morgan habe die berühmten Worte gesagt: "Gold ist Geld…alles andere ist Kredit", kurz gesagt, jegliche Form von Fiat-Währung wäre nur ein Schuldschein. Doch der Austausch von solchen Schuld- bzw. Geldscheinen könne die Schulden niemals tilgen, es finde lediglich eine Verteilung oder Umlagerung statt. Banknoten seien quasi ein Anlagewert in der Hand des Besitzers, also der Konsumenten; gleichzeitig wäre aber die gleiche Banknote eine Verbindlichkeit der ausgebenden Bank, also der Zentralbank. Um nun diese Schulden in ihrer Bilanz auszugleichen, benötige die Zentralbank Anlagen, in Form von Staatsanleihen. Die wiederum seien aber auch wieder Verbindlichkeiten, diesmal des Schatzamtes. Damit könne Fiat-Währung nicht einfach neu gedruckt werden: Vielmehr werde es neu geliehen. Das Schatzamt stelle Anleihen aus, die im Prinzip das Versprechen einer zukünftigen Zahlung inklusive Zinsen seien. Die Zentralbank kaufe diese Versprechen und stelle in entsprechendem Umfang neue Währung zur Verfügung.

Eines der Probleme sei nun, dass damit ein direkter Zusammenhang zwischen Schulden und Umlaufwährung bestünde. Jede Banknote im Umlauf müsse durch eine entsprechende Anleiheschuld ausgeglichen werden. Wolle man nun die Staatsschulden mittels eines Schuldenschnitts reduzieren, müsse in der Konsequenz auch die Geldmenge reduziert werden. Aber angesichts der enormen Größe der Schulden führe das zu einer gigantischen Deflation. In dem System könne folglich keine Schuld jemals beglichen werden, ohne dass dies verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft hat. Zusätzlich würden noch die Zinsen der Anleihen anfallen. Dafür brauche das System neues Geld, also neue Anleihen und damit wachse der Schuldenberg jedes Jahr unabwendbar. Die einzige Möglichkeit, dies einzudämmen oder zu verlangsamen, wären niedrige Zinsen. Und hier läge auch der Grund, warum die Fed ungeachtet möglicher wirtschaftlicher Schäden die Zinsen niedrig hält. Aber es sei eben nur eine Verlangsamung des Schuldenwachstums, kein Ende.

Dieses sogenannte Geld wäre also nur Schuldscheine, die sich lediglich als Geld tarnen; eine Rückzahlung der Schulden nicht möglich; ein Schuldenwachstum fester Bestandteil des Systems. Damit gebe es kein Entkommen im Fiat-System und die Weltwirtschaft wäre zu ewigem Schuldenwachstum bis zum finalen Zusammenbruch verdammt. Die einzige sinnvolle Lösung wäre eine Veränderung des Systems. Man müsse das Schulden-Geld durch richtiges Geld ersetzen, das Schulden tatsächlich tilgen kann.

Der Vorzug von Gold gegenüber anderen Rohstoffen, wie Platin oder sogar Konsumgütern, läge nun im Angebot. Das Angebot wäre einerseits sehr groß, habe sich aber gleichzeitig über einen langen Zeitraum gebildet. Um den aktuellen Goldbestand zu verdoppeln, bräuchte man mehrere Jahrzehnte. Bei Rohstoffen wie Getreide und selbst Platin wären nur wenige Monate nötig - mit Ausnahme von Silber, dem einzigen Währungsmetall neben Gold. Dadurch werde eine schnelle Entwertung verhindert. Gleichzeitig biete die enorme Menge verfügbaren Goldes und Silber ausreichend Puffer, damit unvorhersehbare Ereignisse, wie beispielsweise die Schließung einer Mine oder neue hochgradige Entdeckungen, keinen unmittelbaren Einfluss auf den Kurs haben. Alle anderen Rohstoffe würden durch Veränderungen hinsichtlich Angebot und Nachfrage starken Schwankungen unterliegen, doch Gold und Silber seien dagegen immun.

Letztlich bliebe also nur noch die Frage offen, wie der Übergang vom aktuellen, dem Untergang geweihten Fiat-System zu einem gesunden System der Währungsmetalle erfolgen kann. Zunächst müsste die freie Zirkulation von Gold und Silber als Alternative zur Fiat-Währung ermöglicht werden. Die Edelmetallmünzen dürften außerdem keinen Nennwert auferlegt bekommen, da dieser wieder den Einfluss der Fiat-Währung bedeute. Sobald diese Grundlagen geschaffen wären, könne auch mit der Schuldenreduzierung begonnen werden. An die Stelle von Fiat-Anleihen würden reale Gold-Anleihen treten, womit Schulden tatsächlich beglichen werden könnten. Nach und nach werde die Fiat-Währung somit an Wert und Bedeutung verlieren und der Übergang zu einem ehrlichen Geldsystem könne relativ schmerz- und katatstrophenfrei ablaufen.

Mittels Gold würden Werte gegeneinander gehandelt werden können, Spekulationen wären nicht möglich. Dadurch läge der Fokus automatisch auf der realen Wirtschaft und dem Wohlstandswachstum. Doch es werde eng, es sei nur eine Frage der Zeit, bis das Kartenhaus zusammenstürzt. Je eher der Übergang eingeleitet werde, umso besser.


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