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Streik in südafrikanischer Platinindustrie vor dem Ende?

22.04.2014 | 11:52 Uhr | Weinberg, Eugen, Commerzbank AG
Energie

Der Brent-Ölpreis verteidigt wegen der anhaltenden Unruhen in der Ostukraine das Niveau um 110 USD je Barrel. Jedoch ist der jüngste Preisanstieg auch stark spekulativ getrieben. Laut ICE haben die Finanzanleger ihre Netto-Long-Positionen per Mitte April in einer Woche um 33,1 Tsd. Kontrakte bzw. 23,6% erhöht. Damit sind die Anleger so positiv gestimmt wie schon seit September nicht mehr, was auch die Gefahr von Gewinnmitnahmen birgt, wenn sich die geopolitische Lage nicht mehr weiter zuspitzt. Denn die Versorgungssituation am Ölmarkt bleibt trotz der fehlenden Lieferungen aus Libyen weiter sehr gut. Dazu tragen neben der höheren Produktion der Golfstaaten und der USA auch die seit November gelockerten Sanktionen gegen den Iran bei. So hat China aus dem Iran im 1. Quartal mit 557,6 Tsd. Barrel täglich 36,2% mehr importiert als vor einem Jahr.



Nach der Meldung zu den US-Gaslagerbeständen am Donnerstag sind die Gaspreise auf ein 8-Wochenhoch von fast 4,8 USD je mmBtu gestiegen. Der Lageranstieg ist zuletzt deutlich unter den Erwartungen und dem 5-Jahresdurchschnitt geblieben, nachdem die Vorräte zum Ende der letzten Heizsaison im März mit nur 822 Mrd. Kubikfuß auf den niedrigsten Stand seit 2003 gefallen waren. Um ein einigermaßen komfortables Niveau bis zum Start der Heizsaison im Oktober zu erreichen, sind rekordhohe Lieferungen notwendig. Die US-Produktion wird dabei kaum ausreichen, weil sie wegen des Preisrückgangs in den letzten Jahren seit knapp zwei Jahren lediglich stagniert bzw. nur geringfügig steigt.


Edelmetalle

Gold profitiert nicht von der sich weiter zuspitzenden Lage in der Ukraine und handelt heute Morgen klar unterhalb der Marke von 1.300 USD je Feinunze. Dies könnte zum Teil noch dem merklichen Renditeanstieg 10-jähriger US-Staatsanleihen Ende letzter Woche geschuldet sein. Darüber hinaus verzeichnen die Gold-ETFs weiterhin beinahe täglich Abflüsse. Im April waren es bislang über 24 Tonnen. Die spekulativen Finanzanleger haben sich bei Gold ebenfalls weiter zurückgezogen. In der Woche zum 15. April wurden die Netto-Long-Positionen die vierte Woche in Folge auf mittlerweile 73 Tsd. Kontrakte abgebaut. Dies entspricht einem 2-Monatstief. Dem Goldpreis bläst also nach wie vor Wind ins Gesicht.

In die Lohnverhandlungen in der südafrikanischen Platinminenindustrie ist überraschend Bewegung gekommen. Anglo American Platinum und Impala Platinum haben der radikalen Gewerkschaft AMCU ein neues Angebot unterbreitet. Demnach sollen wie von AMCU gefordert die Einstiegsgehälter bis Juli 2017 auf 12.500 ZAR pro Monat verdoppelt werden. Die Unternehmen haben damit gegenüber der Gewerkschaft klar nachgegeben. Offenbar wollen sie den Streik um jeden Preis beenden. Wie die dadurch entstehenden zusätzlichen Kosten aufgefangen werden sollen, scheint unklar, denn eigenen Angaben zufolge können sich die Unternehmen die höheren Gehälter kaum leisten. Weitere Gespräche zwischen den Produzenten und AMCU sind für heute angesetzt.


Industriemetalle

Mit Ausnahme von Nickel zeigen sich die Industriemetalle nach den Osterfeiertagen relativ verhalten. Kupfer zum Beispiel handelt um die Marke von 6.600 USD je Tonne. Die spekulativen Finanzanleger bleiben Kupfer gegenüber skeptisch gestimmt und haben in der Woche zum 15. April ihre Netto-Short-Positionen wieder leicht auf 14,8 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Aluminium hält sich konstant bei rund 1.860 USD je Tonne. Wenig Bewegung ist derzeit auch in den physischen Aluminiumprämien.

In Europa müssen gemäß Daten von Platts weiter 310-325 USD je Tonne (exklusive Zölle) gezahlt werden, in den USA sind es 18,4 US-Cents je Pfund (entspricht etwa 405 USD je Tonne). Nickel verteuert sich dagegen immer weiter und erreicht heute Morgen mit gut 18.200 USD je Tonne den höchsten Stand seit 14 Monaten. So wird das hauptsächlich in der Edelstahlindustrie verwendete Metall vom Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und damit einhergehenden Sorgen über Angebotsausfälle getrieben.

Die wahrscheinlich größere Rolle spielt aber das Verbot von Erzexporten in Indonesien. Immer mehr Marktteilnehmer erwarten daher sogar ein Angebotsdefizit am globalen Nickelmarkt in diesem Jahr. Gemäß Daten der International Nickel Study Group übertraf das Angebot in den ersten beiden Monaten dieses Jahres aber noch die Nachfrage. Im Februar betrug der Angebotsüberschuss demnach 16,3 Tsd. Tonnen, im Januar 18,9 Tsd. Tonnen.


Agrarrohstoffe

Der Weizenpreis in Chicago fiel gestern wegen verbesserter Wetteraussichten um 3,4% knapp unter die Marke von 670 US-Cents je Scheffel. In einigen US-Anbaugebieten fiel bereits ersehnter Regen und auch für die nächsten beiden Wochen wird dringend benötigter Niederschlag vorausgesagt. Dies gilt insbesondere für Kansas, Oklahoma, Texas, Colorado und Nebraska, die alle zu den wichtigsten Anbaustaaten für Winterweizen zählen. Damit keimt die Hoffnung, dass sich der mäßige Zustand der Winterweizenpflanzen über die nächsten Wochen merklich verbessern könnte. Derzeit liegen die Bewertungen auf ähnlich unbefriedigendem Niveau wie zum Vorjahreszeitpunkt.

Nur 34% der Pflanzen sind in gutem oder sehr gutem Zustand – im fünfjährigen Durchschnitt waren es 49% –, während 33% mit sehr schlecht oder schlecht bewertet werden. Dass in der vergangenen Woche die in den USA zum Export freigegebene Weizenmenge unter den Erwartungen geblieben war, drückte den Preis ebenfalls.

Auch die Mais- und Sojabohnenpreise wurden mit nach unten gezogen. Deren Aussaat hat in den USA aufgrund kühler Witterung in vielen Gebieten mit Verzögerung begonnen. Allerdings war im Vorjahr der Start der Aussaat noch stärker hinter dem langjährigen Durchschnitt zurück geblieben. Trotzdem wurde eine Rekordernte eingebracht. Zudem dürften die höheren Temperaturen nun einen zügigen Fortgang der Aussaat ermöglichen.



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