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Kommentar: Obama drückt den Goldpreis, zunächst einmal

08.06.2009 | 14:14 Uhr | Hahn, Rainer
RTE Stuttgart - (www.rohstoffe-go.de) - Eine Woche, das ist eine lange an den Börsen. Vor einer Woche dachten fast alle Analysten und Experten einmütig, der US-Dollar würde jetzt wohl endgültig abstürzen und sich nicht so bald wieder erholen. Gleichzeitig wurde allenthalben erwartet, dass der Goldpreis jetzt wieder die Marke von 1.000 US-Dollar je Unze knacken würde. Nun ja, der Sturzflug des Dollars dauerte nicht ganz solange wie gedacht und der Goldpreis ist statt nach oben deutlich nach unten gegangen, und zwar bis auf unter 950 Dollar pro Unze.

All das ist natürlich nicht ganz neu. Vor dem ernsthaften Ausbruch Finanzkrise im letzten Jahr wurden bereits Abgesänge auf den Dollar gesungen und Gold sah stark aus doch dann brachen die Märkte richtig ein und der Dollar wurde wieder als "sicherer" Hafen angesehen, während Gold zunächst fiel. Doch dann wurde auch Gold als sicherer Hafen betrachtet. Was zu der ungewöhnlichen Situation führte, dass Gold und Dollar gleichzeitig stiegen.

Vor Kurzem dann begann der Dollar zu bröckeln, als den Anlegern bewusst wurde, wie groß das US-Defizit tatsächlich ist und wie viel Geld die Fed in die US-Wirtschaft pumpt, um diese aus dem tiefen Tal der Rezession zu hieven, und Gold startete seine Aufwärtsbewegung. Wie zuvor gelangte der Goldpreis bis auf 990 Dollar je Unze, fuhr sich fest und brach dann um mehr als 30 Dollar ein. Der Grund ist die mittlerweile weit verbreitete, wenn auch unserer Ansicht nach falsche, Meinung, dass die Weltwirtschaft das Schlimmste hinter sich hat. Der Dollar und die Märkte sind wieder gestiegen. Doch für wie lange?

Ein Teil dieser Entwicklung könnte gut auf den US-Präsidenten zurückzuführen sein. Wenn es um Rhetorik geht und darum, den Leuten Hoffnung zu geben, ist Obama gut wie kaum ein anderer. Er hat die Fähigkeit, die Amerikaner glauben zu machen, dass die Situation sich verbessern kann und wird. Und damit wäre der halbe Weg zurück aus der Rezession bereits zurückgelegt.

In Europa allerdings sind die politischen Führer deutlicher weniger charismatisch - Stichwort Gordon Brown - und das Pfund ist zwar noch wichtig, doch längst nicht mehr so wie früher. Der Euro war gestiegen, aber stagniert nun auch und US-Finanzminister Tim Geithner predigt den Chinesen derzeit wieder den starken Dollar. Die Chinesen und auch die Russen bleiben skeptisch, aber wichtig ist in dieser Betrachtung hier vor allem der US-amerikanische Verbraucher. Der muss überzeugt werden, dass die US-Wirtschaft sich wenigstens stabilisieren kann, dann kann eine wirkliche Depression vielleicht vermieden werden.

Doch die Zukunft könnte noch einige Schocks bereit halten und das Kartenhaus erneut einstürzen lassen. Und dann würde die Finazgemeinde, von der man trotz aller Beteuerungen wohl nicht erwarten kann, dass sie das Ungemach dieses Mal früher kommen sieht, wieder Gold als sicheren Hafen ansehen. Als Alternative zum Dollar, sodass das Abwärtspotenzial des gelben Metalls begrenzt sein sollte.

Jetzt heißt es erstmal abwarten und Tee trinken. Sollte der Dollar an Schwung verlieren und wieder zurück fallen, dann wird Gold wieder höhere Bereiche in Angriff nehmen. Viele Wirtschaftsexperten sehen einen Zusammenbruch des Greenbacks immer noch als unvermeidlich an - und wenn sie damit recht haben, dann könnte der Goldpreis wirklich ernsthaft "explodieren" und natürlich Silber ebenfalls, das sich ja in der Regel an den Goldpreis dranhängt.

Doch, je länger der neue US-Präsident die "Yes, we can"-Euphorie am Leben hält (zu Hause und auch im Ausland) desto höher sind die Chancen, dass die Wirtschaft sich erholen kann, ohne noch weiteren, zusätzlichen Schaden zu nehmen. Doch ist es riskant darauf zu wetten und so werden wohl viele Anleger erst einmal an ihren Goldvorräten festhalten.
 
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