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Ölmarkt schaut gespannt auf die Wahlen im Iran19.05.2017 | 11:04 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Bei den Platin-ETFs gab es seit Monatsbeginn Zuflüsse von gut 86 Tsd. Unzen. Dagegen verzeichneten die Palladium-ETFs leichte Abflüsse und die Bestände der Gold-ETFs blieben nahezu unverändert. Industriemetalle Die Metallpreise standen gestern zeitweise stark unter Druck. Offenbar wird der Hype um den US-Präsidenten Trump weiter ausgepreist, nachdem sich die Skandalmeldungen über ihn häufen. Die Zweifel werden immer größer, dass Trump seine großspurig angekündigten Infrastrukturinvestitionen umsetzen kann. Daher ziehen sich wohl auch die spekulativen Finanzinvestoren aus den Metallmärkten weiter zurück. Der Zinnpreis hat sich gestern den teilweise starken Preisrückgängen der anderen Industriemetalle lange widersetzt. Mit knapp 20.500 USD je Tonne handelte er auf einem 2-Monatshoch. Auftrieb gab wohl das Überschreiten der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Linie, das in diesem kleinen Markt zu technisch bedingten Anschlusskäufen geführt hat. Unterstützt wird der Preis daneben schon seit Wochen durch den starken Abbau der LME-Vorräte. In den letzten drei Monaten wurden die Zinnbestände in den Lagerhäusern der LME um zwei Drittel reduziert. Mit nur noch 2.020 Tonnen liegen sie aktuell auf dem niedrigsten Niveau seit Juli 1989. Der Lagerabbau sollte nun aber bald beendet sein, da die Zahl der gekündigten Lagerscheine zuletzt ebenfalls deutlich gefallen ist. Es wird also derzeit nicht mehr viel Material zur Auslieferung angefordert. Ein Teil der LME-Zinnvorräte dürfte in die Lagerhäuser der SHFE geflossen sein, denn der Abbau erfolgte fast ausschließlich in asiatischen LME-Lagerhäusern (Malaysia und Singapur). Die SHFE-Zinnbestände wurden seit Mitte Februar um 1.280 Tonnen aufgebaut. Agrarrohstoffe Der Sojabohnenpreis verlor gestern 3% und fiel auf ein 5-Wochentief von 942 US-Cents je Scheffel. Hauptbelastungsfaktor war der gestrige Absturz des Brasilianischen Real, der zeitweise 8% verlor, was dem größten Tagesverlust seit Januar 1999 entsprach. Damit wurden zugleich alle Währungsgewinne seit Jahresbeginn wieder rückgängig gemacht. Auslöser hierfür waren Korruptionsvorwürfe gegen Präsident Temer, der erst vor einem Jahr die des Amtes enthobene Vorgängerin Rousseff abgelöst hatte. Brasilien steht somit eine erneute das Land lähmende politische Krise ins Haus. Der Reformprozess würde zum Stillstand kommen und die Wirtschaftsaktivität wieder bremsen. Die Notenbank würde wohl ihren Leitzins nicht mehr senken können, was wiederum schlecht für die Wirtschaft wäre. Der Real dürfte sich daher kaum schnell erholen, was auf den Preisen für wichtige brasilianische Exportgüter lasten würde. Hierzu zählen neben Sojabohnen auch Mais, Zucker, Kaffee und Eisenerz. Brasilien steht für gut 20% der weltweiten Exporte von Mais, gut 40% der weltweiten Exporte von Sojabohnen, etwa 50% der weltweiten Exporte von Zucker und gut ein Viertel der weltweiten Exporte von Kaffee. Der schwache Real entlastet die Kostenbasis der heimischen Produzenten und macht brasilianische Ware auf dem Weltmarkt attraktiver. Die USA als wichtigster konkurrierender Anbieter von Mais und Sojabohnen drohen dadurch Marktanteile zu verlieren, zumal gerade rekordhohe Ernten aus Brasilien auf den Markt drücken. [pagebreak]Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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