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Das unverstandene Pottasche-Projekt - Interview mit Iain Macpherson und John Stalker, Elemental Minerals

20.04.2011 | 7:35 Uhr | Rohstoff-Spiegel

Pottasche, die Vorstufe von Düngern ist ein immer stärker wachsender Markt, ganz einfach deshalb, weil immer mehr Menschen von immer weniger zur Verfügung stehender Anbaufläche ernährt werden müssen. Ein für Investoren interessanter Aspekt ist ebenfalls, dass Pottasche im Vergleich zu Metallen nicht recycelt werden kann. Benutzt man es zum Düngen, ist es weg. Gerade das macht den Pottasche Markt auch für Rohstoff-Unternehmen äußerst interessant. Elemental Minerals ist ein australisches Rohstoff-Unternehmen mit Sitz in Perth. Die Company scheint eines der besten Pottasche-Vorkommen auf diesem Planeten zu besitzen. Wir sprachen mit Iain Macpherson und John Stalker über die enormen Chancen, die sich Elemental Minerals mit seinem Sintoukola Projekt in einem wachsenden Markt für Pottasche bieten.


Rohstoff-Spiegel: Iain, John, welchen Fortschritt konnten Sie seit unserem letzten Update vor etwa einem Jahr verzeichnen?

Iain Macpherson: Zu diesem Zeitpunkt hatten wir gerade erfolgreich neun Millionen AUD generiert, was uns mit ausreichend finanziellen Mitteln für unser erstes Explorationsprogramm inklusive Bohrungen und einem 2D vibro-seismischen Programm ausstattete. Dieses Bohrprogramm startete im Juli 2010. Wir bohrten etwa 7.000 Meter und konzentrierten uns dabei vor allem auf die Sylvinit (Kalisalz)-Ressourcen. Das Programm bestand aus 16 Löchern und dem seismischen 2D-Gutachten. Nach Beendigung dieses ersten Explorationsprogramms konnten wir letztendlich Anfang April 2011 eine erste Ressourcenschätzung abgeben.

Unsere aktuellen indicated und inferred Ressourcen innerhalb der Kola-Lagerstätte betragen dem nach 804 Millionen Tonnen mit 19,53% K2O (entspricht 31,00% KCI), bei einem Cut-Off-Grad von 15%. Darin enthalten ist eine hochgradige Zone (Cut-Off-Grad 20% K2O) mit geschätzten indicated und inferred Ressourcen von 337 Millionen Tonnen mit 25,19% K2O (39,86% KCI). Diese Ressource entstammt einem Gebiet von lediglich 30 Quadratkilometern. Unser gesamtes Lizenzgebiet besitzt jedoch eine Ausdehnung von 1.400 Quadratkilometer.

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Die zweite Phase besteht aus der Machbarkeitsstudie, an der wir gerade arbeiten. Im November profitierten wir von unseren sehr guten Bohrergebnissen, die bereits in Richtung unserer angestrebten Ziele hindeuteten und von den Geschehnissen um BHP und Potash Corp., sodass wir in der Lage waren, weitere 11 Millionen AUD an frischem Kapital aufzunehmen. Dies vor allem in London und Südafrika, was uns einige neue und starke institutionelle Aktionäre einbrachte. Mit diesem Betrag konnten wir die erste Phase unserer Machbarkeitsstudie starten und das noch vor einer weiteren Finanzierungsrunde, die wir aktuell vorbereiten.

Gerade das brachte uns auch bei kanadischen Investoren eine Menge Interesse ein. Diese wollten uns einige weitere institutionelle Investoren vermitteln. In Kanada besitzt man – historisch bedingt – ein besseres Verständnis für den Pottasche-Markt. Die dortigen Anleger haben ein besseres Gespür für ein qualitativ hochwertiges Projekt und das Volumen stammt demnach auch von Leuten, die wissen, was es heißt, ein solches Projekt sein Eigen nennen zu können. Es gibt auf dem Planeten zwei Orte, an denen man die umfangreichen finanziellen Mittel für ein derartiges Minen-Projekt generieren kann. Einer dieser Orte ist Kanada, der andere der Ferne Osten und dort vor allem China.

Es besteht dabei jedoch immer das Risiko, dass man sich für andere Investoren unattraktiv macht, wenn man sich zu frühzeitig mit einem staatlichen chinesischen Unternehmen einlässt. Wir wollen für die nächste notwendige Finanzierungsrunde versuchen, bereits frühzeitig alle zukünftigen Finanzquellen auszuloten. Dabei sehen wir uns aktuell noch nicht nach einem Off-Take-Agreement mit einer staatlichen Institution um, sondern vielmehr nach weiteren, institutionellen Investoren. Wir wollen sicherstellen, dass wir eine gute Resonanz von europäischen und nordamerikanischen Investoren erhalten. Bevor wir also damit beginnen, das ganz große Geld, das wir für die finale Entwicklung des Projekts und den Bau einer Mine, einsammeln, müssen wir sicher sein, dass wir gerade in diesen Märkten eine starke Präsenz besitzen.

Wir erhalten nach und nach mehr Coverage von Analysten, wir besitzen einen enormen Erfahrungsschatz, wir haben hohe Liquidität und die Leute lernen uns so langsam kennen. Wir werden allmählich zu einer gut verstandenen Gesamteinheit. Außerdem wissen wir das Ressourcenpotenzial unseres gesamten Lizenzgebiets sehr wohl zu deuten. Das Wichtigste ist es nun, diese Ressource in eine Reserve umzuwandeln. Das bedeutet gleichzeitig, dass man die Fördermethode bis ins Detail verstehen muss. Was wir bereits wissen, ist, dass dieses Projekt den Aktionären noch mehr an Wert bringen kann, als erwartet.

Diejenigen, die schon Aktionär sind, müssen wissen, dass der aktuelle Aktienpreis von Fundamentaldaten getragen wird. Das heißt, die Größe dieser Ressource, die Möglichkeit, die dafür vorgesehene, traditionelle Fördermethode nutzen zu können, die massiven Kostenreduzierungen, die dieses Projekt bietet (Schächte, Belüftung, etc.) und natürlich der Erzkörper, der eine höhere Vergradung als vergleichbare Projekte aufweist. Die Grade unserer hochgradigen Vererzungszone liegen bei etwa 25% K2O, was viel höher ist, als diejenigen der meisten unserer Konkurrenten.



[pagebreak]Rohstoff-Spiegel: Sie konnten vor wenigen Tagen eine erste JORC-basierende Ressourcenschätzung veröffentlichen. Desweiteren planen Sie in den kommenden Monaten weitere finanzielle Mittel zu generieren. Lassen sich die JORC-Ressourcen eins zu eins auf kanadische NI 43-101 – konforme Ressourcen übertragen?

Iain Macpherson: Ja, die Prozesse innerhalb dieser beiden Standards sind sehr ähnlich und eine JORC-Schätzung ist mit einer 43-101-Schätzung durchaus konform, auch wenn sich die einzelnen Ressourcen-Kategorien namenstechnisch leicht unterscheiden. Die Kategorien an sich sind jedoch konform miteinander. Das heißt nichts anderes, als dass die Ressourcen innerhalb beider Standards annähernd gleich sind. Der einzige Unterschied liegt darin, dass innerhalb der NI 43-101 Schätzung weitere Aspekte wie gewisse Grundstücksrechte, Wirtschaftsdaten und einige weitere Dinge mit einfließen. Letztendlich ist bei einer Übertragung von JORC-Ressourcen auf NI 43-101 – konforme Ressourcen darauf zu achten, dass JORC-Reporte bedeutend kleiner sind als NI 43-101 – Reporte. Die bei JORC fehlenden technischen Daten müssen noch nachgereicht werden, die reinen Zahlen sind jedoch dieselben.

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Rohstoff-Spiegel: Ihr Projekt liegt relativ nah an einem Überseehafen. Ist das ein großer Vorteil für Ihr Sintoukola Projekt?

Iain Macpherson: Mit der relativ einfachen Möglichkeit der Förderung und der Nähe zum angesprochenen Hafen, besitzen wir zwei große Vorteile gegenüber vielen anderen Projekten. Ein weiterer Punkt ist die allgemeine geographische Lage des Projekts. Brasilien liegt nur einige hundert Kilometer quer über dem Atlantik entfernt. Das ist ein nicht hoch genug einzuschätzender Vorteil.

Die Schiffe, die am nahen Hafen anlanden, sind nicht die Art von Schiffen, die man beladen muss um diese dann auf See nochmals in größere Schiffe umzuladen. Wir besitzen die Möglichkeit unser Produkt direkt auf hochseetaugliche Schiffe aufzuladen. Das ist deswegen so wichtig, weil es bei einem Massenrohstoff wie Pottasche am Ende vor allem immer um eines geht: die Transportkosten! Wir können im Vergleich zu unseren Konkurrenten in Saskatchewan bis zu 80 USD je Tonne sparen, wenn wir unser Produkt nach Brasilien transportieren. Das hebt uns ganz klar von der Konkurrenz ab.

Bezüglich der Frage nach einem geeigneten Hafen besitzen wir drei Möglichkeiten: Die erste Möglichkeit besteht darin, den bestehenden Hafen in Pointe Noire zu nutzen. Dieser liegt etwa 80 Kilometer von Sintoukola entfernt und würde uns hohe Kapitalkosten ersparen. Der Nachteil an dieser Lösung ist, dass der Hafen im Süden Pointe Noires liegt und wir mit unseren LKWs durch die ganze Stadt fahren müssten, um dorthin zu gelangen. Das bedeutet nichts anderes als monatlich 50.000 Tonnen durch die Stadt zu fahren.

Keine gute Lösung aus meiner Sicht. Die zweite Option, die sich uns bietet, wäre der komplette Neubau einer Hafenanlage im Norden von Pointe Noire, was uns die Fahrt durch die City ersparen würde. Allerdings wären es immer noch 70 Kilometer bis zu unserem Projekt.

Die dritte Möglichkeit besteht darin, eine Schiffsladeanlage direkt auf unserem Lizenzgebiet zu errichten. Die gesamte Küstenlinie wird als tiefseetauglich für einen Schiffsladeplatz eingestuft.

Der Vorteil läge darin, dass die Hafenanlage nur etwa 25 Kilometer von unseren Verarbeitungsanlagen entfernt läge. Der Bau einer derartigen Anlage ist nicht weiter kompliziert. Auf der anderen Seite brächte uns dies enorme Einsparungen bei den Transportkosten. Wir haben dazu bereits mit entsprechenden Ingenieuren gesprochen und werden die geschätzten Kosten für ein solches Vorhaben mit in unsere Machbarkeitsstudie einfließen lassen.



[pagebreak]Rohstoff-Spiegel: Welche Vorteile bieten sich Ihnen im Vergleich zu Pottasche-Projekten in Kanada?

Iain Macpherson: Es ist nicht nur die sehr nahe Lage zu einem Tiefseehafen, die uns von den meisten kanadischen Konkurrenten unterscheidet. Unsere Pottasche-Ressourcen liegen zudem viel flacher unter der Oberfläche als die meisten kanadischen Vorkommen. Der Bau eines vertikalen Schachts in diese Tiefen kann leicht über eine Milliarde AUD kosten. Viele der kanadischen Minen haben davon sogar deren zwei. Wir brauchen auf Grund der günstigen Lage unserer führenden Schichten derartige Schächte nicht. Zudem besitzen unsere Vorkommen etwa 20% höhere Grade als diejenigen in Kanada.

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Die benötigte Energie ist in der Republik Kongo viel billiger als in Kanada. In der Republik Kongo wird das meiste Gas ungenutzt abgefackelt, sodass unser Nachbar Mag Industries beispielsweise einen Vertrag aushandeln konnte, innerhalb dessen dieser nur ein Drittel des marktüblichen Energiepreises zahlen muss. Darüber hinaus ist natürlich die Kostenstruktur in der Republik Kongo allgemein viel niedriger als im internationalen Vergleich. Mit am wichtigsten ist jedoch der Fakt, dass unsere Logistikkosten aufgrund dessen, dass wir sehr nahe an einem Hafen liegen und der Seeweg nach Brasilien, einem der größten Nachfrager nach Pottasche, relativ kurz ist, sehr niedrig gehalten werden können.


Rohstoff-Spiegel: Welche weiteren Schritte planen Sie für die kommenden 12 Monate?

Iain Macpherson: Wir arbeiten aktuell an der Erstellung einer Machbarkeitsstudie und einer Umweltverträglichkeitsstudie. Daneben wollen wir einige weitere Bohrungen außerhalb der bekannten und jetzt mittels der Ressourcenschätzung bilanzierten Kola Lagerstätte durchführen. Dabei werden wir uns vermehrt dem nordöstlichen Teil unseres Lizenzgebiets widmen. Dort haben wir zwei weitere Bohrziele identifiziert, die es nun gilt näher zu untersuchen. Sie müssen wissen, dass wir bis dato erst zwei Prozent des gesamten Lizenzgebiets mittels Bohrungen untersucht haben.

Gerade deshalb besitzt Elemental Minerals auch für die kommenden Monate weiteres exploratorisches Potenzial. Die Umweltverträglichkeitsstudie haben wir ebenso bereits in Auftrag gegeben. Eine erste Wirtschaftlichkeitsstudie, die in die Machbarkeitsstudie mit einfließen wird, ist ebenfalls gerade in der Erstellung. All diese Schritte sollen möglichst rasch vorangebracht werden, damit die Machbarkeitsstudie spätestens in 18 bis 24 Monaten fertiggestellt werden kann.


Rohstoff-Spiegel: Warum sollten unsere Leser gerade jetzt in Elemental Minerals investiert sein?

Iain Macpherson: Weil die Möglichkeit gegeben ist, dass sich der Unternehmenswert weiter erhöht. Dies geschieht Schritt für Schritt beim Durchlaufen der einzelnen Entwicklungsschritte bis hin zur Produktion. Eine Marktkapitalisierung von einer Milliarde AUD pro einer Million Tonnen an geförderter Kapazität pro Jahr ist ein sehr häufig verwendeter Wert innerhalb des Pottasche-Sektors. Elemental Minerals besitzt ein hohes Wachstumspotenzial. Und das sowohl darin, große Pottasche-Ressourcen zu generieren, als auch damit den Unternehmenswert zu steigern. Der Markt hat die Bedeutung dieses Projekts bislang noch nicht in ihrer Gänze erkannt. Und gerade das ist der Vorteil, den Ihre Leser haben, wenn Sie sich jetzt für einen Einstieg in Elemental Minerals entscheiden.

Dieses Interview wurde im Rohstoff-Spiegel 08/2011 veröffentlicht.


© Rohstoff-Spiegel


Unternehmen dieses Artikels: Kore Potash Plc,
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