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Konjunktur und kältere Witterung lassen Energieverbrauch wachsen

10.11.2017 | 15:01 Uhr | AGEB

Erdgas, Kraftstoffe und Erneuerbare mit Plus / Prognose für 2017

Berlin/Bergheim - Der Energieverbrauch in Deutschland wird 2017 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um etwas mehr als 1 Prozent ansteigen und eine Gesamthöhe von etwa 13.600 Petajoule (PJ) oder rund 464 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) erreichen. Diese Schätzung veröffentlichte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) auf Basis der Daten für die ersten neun Monate des laufenden Jahres. Aufgrund dieser Prognose geht die AG Energiebilanzen davon aus, dass die nationalen energiebedingten CO2-Emissionen 2017 leicht steigen werden.

Nach neun Monaten erreichte der Energieverbrauch in Deutschland eine Höhe von 9.971 PJ beziehungsweise 340,2 Mio. t SKE und lag damit um 1,9 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Für den Verbrauchsanstieg ist vor allem die positive Konjunkturentwicklung sowie die etwas kühlere Witterung zu Beginn des Jahres verantwortlich. Bei den erneuerbaren Energien führten im Wesentlichen gute Windverhältnisse an Land und auf See sowie eine leicht höhere Zahl von Sonnenstunden zu einer weiteren Zunahme der Stromeinspeisungen.

Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich insgesamt um 2,6 Prozent. Zu dieser Entwicklung trugen praktisch alle Produkte bei: Der Verbrauch von Flugkraftstoff erhöhte sich um knapp 6 Prozent. Diesel- und Ottokraftstoffe lagen mit 3,1 Prozent beziehungsweise 2,4 Prozent im Plus. Der Absatz von leichtem Heizöl verzeichnete einen Zuwachs von gut 5 Prozent und die Rohbenzinlieferungen an die chemische Industrie stiegen um knapp 2 Prozent.

Der Erdgasverbrauch lag 9 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Hauptursache für den Anstieg war der Mehreinsatz von Erdgas in den Kraftwerken zur Strom- und Wärmeversorgung. Zuwächse verzeichnete der Erdgaseinsatz auch in der Wärmeversorgung und in der Industrie.

Der Verbrauch an Steinkohle sank um 7,6 Prozent. Beim Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken kam es - vorrangig infolge einer stärkeren Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien und Erdgas - zu einem Minus von 12,5 Prozent. Die Eisen- und Stahlindustrie erhöhte den Einsatz von Kohle und Koks dagegen um 2,3 Prozent.

Der Verbrauch von Braunkohle lag in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um gut 2 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Die Zunahme ist auf eine verbesserte Kraftwerksverfügbarkeit zurückzuführen. Die Sicherheitsbereitschaft verschiedener Braunkohlenkraftwerke wird den Braunkohleneinsatz zur Stromerzeugung in den kommenden Jahren um rund 15 Prozent zurückgehen lassen.

Bei der Kernenergie kam es wegen veränderter Revisionsplanungen zu einem Minus von
13,5 Prozent.

Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch in den ersten neun Monaten des Jahres 2017 um 5,3 Prozent. Die Biomasse konnte ihren Beitrag um 3 Prozent steigern. Die Stromeinspeisung aus Windanlagen nahm deutlich um 21 Prozent zu. Beim Strom aus PV-Anlagen kam es zu einem Zuwachs von 5 Prozent. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum witterungsbedingt um 18 Prozent.


Berlin/Bergheim - Der Verbrauch an Primärenergie lag in Deutschland 2017 nach neun Monaten knapp 2 Prozent über dem Wert des Vorjahreszeitraumes. Der Verbrauch erreichte nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen eine Höhe von 9.971 Petajoule (PJ) beziehungsweise 340,2 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE).

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen




Berlin/Bergheim - Die Anteile der verschiedenen Energieträger im nationalen Energiemix haben sich in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum verschoben. Mineralöl und Erdgas sowie die erneuerbaren Energien konnten ihre Anteile am Energieverbrauch steigern. Bei der Kernenergie und bei der Steinkohle kam es zu Rückgängen. Die Braunkohle konnte ihren Anteil stabil halten. Insgesamt basiert die deutsche Energieversorgung auf einem breiten Energieträgerangebot. Fast 60 Prozent des inländischen Energieverbrauchs entfallen auf Öl und Gas. Die Erneuerbaren bauten ihre Bedeutung aus. Stein- und Braunkohle deckten zusammen etwas mehr als ein Fünftel des Verbrauchs.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen


© Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.



Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. 2004 erfolgte eine Umgründung in einen Verein. (www.ag-energiebilanzen.de).


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