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Rohstoffe weiter auf Jahreshoch - Ölpreisprognose angehoben!

10.11.2017 | 14:15 Uhr | Frank Schallenberger, LBBW

Performance und Indizes

Die Rohstoffpreise haben auch in den letzten Tagen zulegen können. Vor allem der Ölpreis zog dabei an. Der Bloomberg Commodity Index (Spot) legte weiter zu und markierte mit 355 Punkten ein neues Jahreshoch.




Marktkommentar: Ölprognose angehoben

Der Ölpreis hat in den letzten Tagen nochmals deutlich zulegen können. WTI kletterte bis an die Marke von 58 USD, Brent erreicht sogar fast 65 USD. Den letzten Schub erhielten die Ölpreise durch die Verhaftungswelle in Saudi-Arabien. Dort waren führende Vertreter aus Politik und Wirtschaft wegen Korruptionsverdachts verhaftet worden. Politische Spannungen in einem der bedeutendsten Förderländer und dem wichtigsten OPEC-Mitglied lassen den Ölpreis in der Regel anziehen - so auch dieses Mal.

Kurzfristig könnte der Ölpreis damit zwar etwas über das Ziel hinausgeschossen sein. Immerhin waren die jüngsten Fundamentaldaten eher bearish. So legten die Lagerbestände in den USA per Ende letzter Woche nach Angaben der EIA überraschend um 2,2 Mio. Barrel zu. Auch die US-Ölproduktion zog nach den Ausfällen durch die Hurrikans Harvey und Irma wieder an und erreichte mit 9,62 mbpd ein neues Jahreshoch.

Mittelfristig sprechen aber viele Argumente gegen eine nachhaltige Korrektur der Ölpreise. Auf der Angebotsseite wird die OPEC zunächst bis März 2018 die Produktion auf eingeschränktem Niveau halten. Und momentan ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auf dem OPEC-Meeting am 30. November das Abkommen zur Förderbegrenzung um 6 bis 9 Monate verlängert wird. Daneben zeigen sich einige Anzeichen für eine gebremste Dynamik beim US-Schieferöl. Vor allem der Rig Count der in Betrieb befindlichen Bohrlöcher entwickelte sich zuletzt anders als erwartet. Stieg die Anzahl der Rigs von Januar bis Anfang August noch um über 45% auf 768, ging diese Zahl bis Anfang November wieder auf 729 zurück.



Die Ölnachfrage dürfte auf der anderen Seite weiter stark zulegen. Nach einem Plus von ca. 1,5 mbpd in diesem Jahr ist im kommenden Jahr eine Nachfragesteigerung in ähnlichem Umfang aufgrund der soliden Konjunkturlage wahrscheinlich. Das Angebotsdefizit am Ölmarkt dürfte damit vorerst weiter bestehen bleiben und für ein hohes Ölpreisniveau sorgen. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere 3-Monatsprognose für Brent auf 60 USD/Barrel und die 12-Monatsprognose auf 65 USD/Barrel erhöht.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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