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Schwache globale Goldnachfrage im dritten Quartal09.11.2017 | 11:01 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle Nachdem die Industriemetallpreise gestern phasenweise durch den schwächeren US-Dollar unterstützt wurden, geben sie heute Morgen in der Breite nach. Nickel fällt dabei sogar um fast 3% auf 12.300 USD je Tonne. Aluminium gibt um etwa 1% auf unter 2.100 USD je Tonne nach, wobei der Rückgang an der SHFE in Shanghai mit über 3% wesentlich stärker ausfällt. Chinesische Händler sprechen von einer derzeit verhaltenen Aluminiumnachfrage in China, zudem steigen schon seit Monaten die Lagerbestände von Aluminium im Reich der Mitte. In den Lagerhäusern der SHFE lagen sie per Ende letzter Woche bei rund 650 Tsd. Tonnen auf einem Rekordniveau. Der Anstieg der Vorräte ist auch auf die geringeren Exporte von Aluminium und Aluminiumprodukten zurückzuführen. Diese fielen gemäß der Zollbehörde im Oktober auf 350 Tsd. Tonnen, die geringste Menge seit acht Monaten. Dies federt zugleich den Effekt der behördlich angeordneten Produktionskürzungen während der Wintermonate ab. Unseres Erachtens ist der Aluminiummarkt nach wie vor gut versorgt und wir erwarten einen weiteren Preisrückgang. Neben Aluminium hat China im Oktober auch deutlich weniger Stahlprodukte exportiert. Daten der Zollbehörde zufolge gingen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 35% auf 4,98 Mio. Tonnen zurück. Dies war die geringste Menge seit Februar 2014. Die chinesischen Stahlproduzenten haben mehr Stahlprodukte im Land behalten, um in den Wintermonaten bei gedrosselter Produktion auf die heimische Nachfrage reagieren zu können. Agrarrohstoffe Der Kakaopreis in New York stieg gestern auf ein 9½-Monatshoch von knapp 2.200 USD je Tonne. Seit Wochenbeginn hat sich Kakao damit um fast 7% verteuert. Hintergrund sind Nachrichten aus dem mit Abstand weltgrößten Produzentenland Elfenbeinküste. Dort läuft die Ernte sehr schleppend. Exporteure berichten von deutlich geringeren Anlieferungen in die Häfen. Dies wäre schon seit Beginn der Haupternte im Oktober der Fall, wobei sich die Diskrepanz zum Vorjahr zuletzt noch ausgeweitet habe. Für das gesamte Quartal bis Ende Dezember rechnen die Exporteure mit einer Erntemenge von 830 Tsd. Tonnen, was 108 Tsd. Tonnen weniger wäre als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Schuld an dieser Entwicklung sind übermäßige Regenfälle, die zur Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten wie Black Pod und Brown Rot geführt haben. Eine Besserung im nächsten Quartal ist nicht in Sicht. Wie wir vor einer Woche berichtet hatten, könnte die Ernte im März-Quartal wegen der besagten Pflanzenerkrankungen sogar nur halb so hoch ausfallen wie im Vorjahr (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 2. November). Am Markt kursieren daher Schätzungen, die für das laufende Erntejahr 2017/18 von einem globalen Angebotsdefizit ausgehen. Das letzte Erntejahr hatte laut aktueller Schätzung der Internationalen Kakaoorganisation noch mit einem rekordhohen Angebotsüberschuss von 371 Tsd. Tonnen abgeschlossen. [pagebreak]DOE Daten: US-Lagerbestände Rohöl und Ölprodukte Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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