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Unvorhergesehene Lieferausfälle im Irak24.10.2017 | 11:21 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle Der weiterhin hohe Risikoappetit der Marktteilnehmer verhilft dem Kupferpreis heute erneut zu einem Sprung über 7.100 USD pro Tonne. In Shanghai markierte der Futures-Preis zwischenzeitlich sogar ein Vier-Jahreshoch bei über 55.800 CNY pro Tonne. Aus unserer Sicht treiben vor allem die Erwartungen über eine dauerhafte Angeboteinengung aktuell den Preis. Daher erwartet man mit Spannung den Ausblick der International Copper Study Group, der in dieser Woche veröffentlicht werden sollte. Wir könnten uns allerdings vorstellen, dass der Preisanstieg das zu erwartende Defizit letztlich schrumpfen lässt. So ist die chinesische Kupferproduktion im September erneut um 6,8% ggü. Vorjahr gestiegen, und zwar auf 774 Tsd. Tonnen, den höchsten Stand seit Dezember 2014. Insgesamt lag Chinas Kupferproduktion in den ersten drei Quartalen mit 6,6 Mio. Tonnen 6,3% über dem Vorjahr. Gleichzeitig gingen die chinesischen Importe von Rohkupfer und Kupferprodukten in diesem Zeitraum um 9% auf 3,4 Mio. Tonnen zurück. D as deutet an, das die hohe Inlandsproduktion den (zusätzlichen) Importbedarf Chinas dämpft. Der Rückgang der Exporte war mit -14% zwar ebenfalls deutlich, aber die Ausfuhren fallen mit lediglich 606 Tsd. Tonnen nicht so stark ins Gewicht. Letztlich zeigen auch die Positionierungsdaten der COMEX, das bei Kupfer „viele Erwartungen“ gehandelt werden: So sind die Netto-Long-Positionen der kurzfristig orientierten Anleger um 14% im Wochenvergleich gestiegen und nur noch 14% unter ihrem Rekordhoch. Agrarrohstoffe Der Weizenpreis legte gestern um 2,5% zu, der Maispreis um rund 2%. Dies dürfte eine (Gegen-)Reaktion auf die am Freitag veröffentlichten Daten der CFTC gewesen sein, die einen Anstieg der Netto-Short-Positionen bei beiden Produkten zeigten. Gestern bestätigte das USDA in seinem Erntefortschrittbericht nochmals, dass die US-Maisernte deutlich langsamer als normalerweise von statten geht, was zu Positionsglattstellungen führen könnte. Die Prognoseeinheit MARS der EU-Kommission reduzierte in ihrem gestern veröffentlichten Monatsbericht den erwarteten EU-Durchschnittsertrag bei Mais um 1%. Damit dürfte er etwa im Mittel der letzten 5 Jahre liegen. Deutlich besser sollen 2017 die Maiserträge in den Niederlanden und Rumänien sein, aber auch in Frankreich und Deutschland beträgt das Plus gegenüber dem 5-Jahresdurchschnitt demnach 4,5% bzw. 3,8%, nachdem die Erträge 2016 enttäuscht hatten. Zudem meldete MARS Aussaatverzögerungen bei Wintergetreide insbesondere in den nördlichen Teilen der EU, darunter auch im Norden Deutschlands. Grund dafür sind neben einem späten Beginn wegen der spät beendeten Ernte der Vorfrüchte vor allem starke Regenfälle. In anderen Teilen Deutschlands sowie in Frankreich und Polen verläuft die Aussaat des Wintergetreides dagegen laut MARS wenig problematisch. In Frankreich war anders als in vielen anderen Ländern auch die Rapsaussaat zügig vorangegangen. [pagebreak]Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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