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OPEC droht Déjà vu-Erlebnis14.06.2017 | 11:52 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Edelmetalle Im Vorfeld der heute stattfindenden Sitzung der US-Notenbank Fed steigt Gold leicht auf 1.270 USD je Feinunze. Eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte ist vom Markt vollständig eingepreist. Daher wird es spannender, wie sich die Fed-Vorsitzende Yellen in der anschließenden Pressekonferenz zum geldpolitischen Ausblick der Notenbank äußert. Während die Fed selbst nach der heutigen wahrscheinlichen Zinserhöhung von vier weiteren Zinsschritten bis Ende 2018 ausgeht, erwartet der Markt bis dahin nur ein bis zwei Zinsanhebungen. Sollte sich Yellen heute Abend falkenhafter äußern, könnte dies den Goldpreis belasten, zumal in diesem Fall wohl auch der US-Dollar aufwerten würde. Während sich Gold gestern behauptete, standen die anderen Edelmetalle unter Druck. Sie wurden wohl durch die schwächeren Industriemetalle belastet. Am Handelsende standen für Silber, Platin und Palladium Verluste von bis zu 2% zu Buche. Zwischenzeitlich waren die Verluste sogar noch größer. Trotz einer leichten Erholung heute Morgen handelt Silber weiter unter der Marke von 17 USD je Feinunze. Platin kostet 930 USD je Feinunze und Palladium fällt auf rund 880 USD je Feinunze. Gestern gab es bei den Palladium-ETFs den fünften Tagesabfluss in Folge. Mit knapp 12 Tsd. Unzen war dies zudem der größte Abfluss seit Mitte Januar. Die Bestände der von Bloomberg erfassten Palladium-ETFs wurden damit seit Monatsbeginn um 28 Tsd. Unzen, seit Quartalsbeginn um 68 Tsd. Unzen und seit Jahresbeginn sogar um 234 Tsd. Unzen abgebaut. Letzteres entspricht der südafrikanischen Palladiumminenproduktion von gut einem Monat. Industriemetalle Die Metallpreise erholen sich heute Morgen etwas von ihren gestrigen Rückgängen. Zwar deutet das am frühen Morgen veröffentlichte schwächere Investitionswachstum in China für Mai darauf hin, dass die chinesische Konjunktur in den nächsten Quartalen Gegenwind zu spüren bekommt. Denn die Straffung der Politik unter anderem im Immobilien- und Finanzsektor zeigt offensichtlich Wirkung. Insgesamt hat sich die chinesische Wirtschaft im letzten Monat aber wohl stabilisiert. Die Industrieproduktion legte wie erwartet um 6,5% und damit genauso stark wie im Monat davor zu. Gemäß Daten des Nationalen Statistikbüros hat China im Mai 72,26 Mio. Tonnen Stahl produziert. Dies war zwar etwas weniger als im rekordhohen Vormonat, aber 1,8% mehr als im Vorjahr. Wir führen den Rückgang im Vergleich zum Vormonat weniger auf eine schwächere Nachfrage zurück. Vielmehr gab es angeordnete vorübergehende Produktionskürzungen, da das Umweltministerium in verschiedenen Provinzen des Landes Umweltverstöße untersucht hatte. Zudem fand im Mai in Peking das Gipfeltreffen zur "One Belt, One Road"-Initiative statt, im Rahmen dessen die Stahlproduktion im Umland gedrosselt wurde, um eine bessere Luft zu erwirken. Für Juni wird daher wieder mit einer höheren Stahlproduktion gerechnet. Zudem haben die chinesischen Stahlproduzenten aufgrund der im März und April stärker gefallenen inländischen Stahlpreise an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen, was sich in zuletzt höheren Stahlexporten widerspiegelte. Agrarrohstoffe Die Zuckerproduktion in Brasiliens Hauptanbaugebiet Center-South ging in der zweiten Maihälfte zwar zügiger als in Umfragen erwartet voran. Kumuliert seit Saisonbeginn im April liegt sie aber noch immer 19% unter dem Vorjahr, die Verarbeitung von Zuckerrohr insgesamt - also zur Herstellung von Zucker und Ethanol - ist sogar 21% niedriger. Starke Regenfälle haben die Verarbeitung immer wieder unterbrochen. In der ersten Schätzung von Ende April hatte die Zuckerindustrievereinigung Unica nur einen marginalen Rückgang der Zuckerproduktion vom rekordhohen Niveau des Vorjahres erwartet. Inzwischen steigen die Risiken für diese Prognose, doch die Saison ist noch jung und der Rückstand könnte aufgeholt werden. Auch der wieder unter 14 US-Cents je Pfund gesunkene Zuckerpreis könnte in Richtung einer geringeren Produktion wirken. Wie immer ist dafür aber auch die weitere Entwicklung des Wechselkurses zwischen der Landeswährung Real und dem US-Dollar von Bedeutung. In Frankreich sieht es bisher nach einer durchschnittlichen Weizenernte 2017 aus. Das Handelshaus Soufflet rechnet mit 37-38 Mio. Tonnen nach den schlechten 28 Mio. Tonnen 2016 und den rekordhohen 41 Mio. Tonnen 2015. Allerdings könnte die vorhergesagte heiße und trockene Witterung das Ertragspotenzial noch senken. Bei Raps erwartet das Agrarministerium einen Anstieg der Produktion vom unbefriedigenden Vorjahresniveau von 4,7 Mio. auf 4,8 Mio. Tonnen. Mehrere andere Beobachter erwarten dagegen eine nochmals niedrigere Ernte. [pagebreak]Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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