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Ölpreise auf mehrmonatigen Höchstständen17.05.2016 | 11:04 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Industriemetalle Die Metallpreise zeigten sich gestern trotz schwacher chinesischer Konjunkturdaten fester und legen auch heute Morgen weiter moderat zu. Kupfer handelt zum Beispiel bei knapp 4.700 USD je Tonne. Aufwind erhalten sie offenbar durch die deutlich höheren Ölpreise (siehe Energie auf Seite 1) und die festeren Aktienmärkte. Wie vom Nationalen Statistikbüro am Wochenende berichtet wurde, ist die Industrieproduktion in China im April im Vergleich zum Vorjahr nur noch um 6% gewachsen, deutlich weniger als erwartet. Das Wachstum der Investitionen in Sachanlagen verlangsamte sich auf +10,5%. Damit hat die chinesische Wirtschaft im letzten Monat offenbar wieder deutlich an Schwung verloren. Zuvor wurde schon bekannt, dass die Kreditvergabe im April deutlich niedriger ausgefallen ist. Mit 751 Mrd. CNY betrug sie nur noch ein Drittel des Vormonatswertes. Das langsamere Kreditwachstum könnte in den kommenden Monaten zu fallenden Immobilienpreisen führen, da die starke Kreditvergabe zu Beginn des Jahres überwiegend durch die Immobilienmarktrally getrieben war. Dies könnte in einer geringeren Nachfrage nach Metallen resultieren und damit deutlich steigenden Metallpreisen entgegenstehen. Die spekulativen Finanzinvestoren haben bei Kupfer in der Woche zum 10. Mai Gewinne mitgenommen und somit zum Preisrückgang von Kupfer im Beobachtungszeitraum beigetragen. Erstmals seit drei Wochen gab es an der Comex in New York wieder Netto-Short-Positionen. Agrarrohstoffe In den beiden letzten Wochen konnte sich der Preis für Arabica-Kaffee wieder nahe an das bisherige Jahreshoch aus dem März von rund 135 US-Cents je Pfund hocharbeiten. Er verbuchte dabei an neun aufeinanderfolgenden Handelstagen Zugewinne. Der stärkere Brasilianische Real dürfte dabei ebenso eine Rolle spielen wie die aktuell niedrigen Lagerbestände in Brasilien. Getrieben wird der Kaffeemarkt derzeit aber von Robusta-Kaffee. Dieser hat sich seit Ende Februar um 27% verteuert, da die nächsten Ernten in den großen Produ¬zentenländern Vietnam, Indonesien und Brasilien aufgrund zu trockener Witterung zu enttäuschen drohen. Der Preisanstieg führt allerdings vor allem in Vietnam dazu, dass verstärkt Kaffee aus Altbeständen auf den Weltmarkt gebracht wird. Das Land meldet für April nochmals einen Anstieg der Exporte und seit Saisonbeginn im Oktober ein Plus von 30,6% zum Vorjahr. Die Analysten von Kingsman reduzieren ihre Prognose für das Defizit am globalen Zuckermarkt 2015/16 wegen einer Anhebung der Produktion in der Region Center-South in Brasilien (CS) von 7,7 Mio. auf 5,5 Mio. Tonnen. 2016/17 soll das Defizit 7,7 Mio. Tonnen betragen, mehr als bisher prognostiziert. Zwar wurde die Produktionserwartung für CS um 1,3 Mio. auf rekordhohe 36,4 Mio. Tonnen angehoben. Dem steht aber eine niedrigere Produktion in Thailand gegenüber. Die Internationale Zuckerorganisation erwartet dagegen für 2016/17 mit 3,8 Mio. Tonnen ein niedrigeres Defizit als 2015/16, das sie zuletzt von 5 auf 6,7 Mio. Tonnen anhob. [pagebreak]CFTC/ICE-Daten: Netto-Long Positionen spekulativer Finanzanleger vs. Preis Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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