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OPEC könnte ihre Ölproduktion 2015 drosseln17.09.2014 | 11:11 Uhr | Eugen Weinberg, Commerzbank AG
Energie
Edelmetalle Im Vorfeld der heutigen Fed-Sitzung notiert Gold weitgehend unverändert bei knapp 1.240 USD je Feinunze. Er hat sich damit zugleich erfolgreich umfangreichen ETF-Abflüssen widersetzt. Denn die Bestände der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs wurden gestern um 6,2 Tonnen auf den tiefsten Stand seit fast fünf Jahren abgebaut. Dies war zudem der höchste Tagesabfluss seit Mitte April. Damit wurde auch der Bestandsaufbau der Tage zuvor komplett wieder rückgängig gemacht. Solange die ETF-Abflüsse anhalten oder gar wieder an Dynamik gewinnen, dürfte der Goldpreis nicht wesentlich zulegen. Heute steht klar die Fed-Sitzung und die anschließende Pressekonferenz im Fokus der Marktteilnehmer. Diese werden mit Spannung darauf achten, ob die Fed eine baldige Zinserhöhung signalisiert. Dies würde wohl dem US-Dollar Auftrieb geben und den Goldpreis belasten. Wie der Verband der europäischen Automobilproduzenten heute Morgen mitteilte, wurden in der EU im Juli und August 1,0 Mio. bzw. 0,7 Mio. Autos neu zugelassen. Dies waren 5,6% bzw. 2,1% mehr als im Vorjahr. Die Vorjahresveränderungsrate war damit den zwölften Monat in Folge positiv. Von Januar bis August wurden 8,3 Mio. Autos neu zugelassen, 6% mehr als im Vorjahr. Die Platin- und Palladiumpreise haben auf diese Daten nicht reagiert. Industriemetalle Die Metallpreise verbrachten gestern über weite Strecken des Tages einen ruhigen Handelsverlauf. Erst im späten Handel zogen sie spürbar an und setzen ihre Aufwärtsbewegung heute Morgen fort. Wie gestern Abend bekannt wurde, stellt die chinesische Zentralbank den fünf größten Banken des Landes jeweils 100 Mrd. CNY (rund 16 Mrd. USD) in Form von Kredit-Fazilitäten für drei Monate zur Verfügung. Damit schießt sie umfangreiche Liquidität ins chinesische Finanzsystem. Die Zentralbank reagiert damit offenbar auch auf eine erwartet engere Liquiditätssituation Richtung Monatsende und über die Feiertage im Oktober hinweg. Am Markt wurde diese Maßnahme mit Beifall aufgenommen. Denn sie hat anscheinend die gröbsten Bedenken, dass sich die chinesische Wirtschaft abkühlt, zunächst in den Hintergrund rücken lassen. Unsere Volkswirte sind jedoch der Meinung, dass die Liquiditätszufuhr die wirtschaftlichen Probleme im Land nicht effektiv bekämpft, so dass die Preisreaktion der Metalle darauf nicht nachhaltig sein könnte. Kurzfristig orientierte Finanzinvestoren, die jetzt auf den Zug aufspringen, könnten daher auf dem falschen Fuß erwischt werden. Wie die LME gestern veröffentlichte, haben sich die spekulativen Finanzinvestoren in der letzten Woche mit Ausnahme von Kupfer bei allen Metallen zurückgezogen. Am stärksten wurden die Netto-Long-Positionen bei Blei (-19%) und Zinn (-36%) abgebaut. Sie haben damit zugleich zum Preisrückgang beider Metalle in der Berichtswoche beigetragen. Agrarrohstoffe Der Preis für Arabica-Kaffee schloss gestern bei 185,25 US-Cents je Pfund mit 1,7% im Plus. Er regierte damit auf neue Schätzungen der staatlichen brasilianischen Prognosebehörde Conab zur diesjährigen, inzwischen auslaufenden Kaffeeernte. Zwar hob Conab seine Schätzung für das Erntevolumen von 44,6 Mio. Sack à 60 kg in der Mai-Schätzung auf nun 45,1 Mio. Sack an. Die Erhöhung geht allerdings vollständig auf das Konto von Robusta-Kaffee. Für Arabica-Kaffee, dessen wichtigste Anbaugebiete von der Dürre im ersten Quartal empfindlich getroffen worden waren, nahm Conab dagegen eine – wenn auch nur marginale - Kürzung vor. Mit 32,1 Mio. Sack bleibt die Ernte demnach erheblich hinter dem Vorjahresvolumen von 38,3 Mio. Sack zurück und markiert ein 5-Jahrestief. Und das, obwohl eigentlich das Vorjahr ein sogenanntes Niedrigertragsjahr und das laufende ein Hochertragsjahr im zweijährigen Arabica-Zyklus sein sollte. Kritisch ist auch der Ausblick auf 2015: Viele Bäume wurden in ihrem Wachstum durch die Dürre geschwächt. Im Juli hatten dann Regenfälle für eine frühe Blüte für die Ernte 2015 geführt, der dann allerdings nicht die nötige weitere Feuchtigkeit folgte. Vorübergehend dürften die Preise etwas nachgeben, wenn die mittel- und südamerikanischen Ernten in den nächsten Monaten stark auf den Markt drängen. Doch auch mittelfristig sollten sich die Preise für Arabica-Kaffee angesichts der Unsicherheit über das künftige Angebot im größten Anbauland Brasilien auf hohem Niveau halten. [pagebreak]Terminkurven ausgewählter Rohstoffe: aktuell, vor einer Woche und vor einem Monat © Eugen Weinberg Senior Commodity Analyst Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Dieser Artikel stammt von Rohstoff-Welt.de
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